„LEBENDIG VERBRANNT“: TIER-DRAMA BEI OLYMPIA-ERöFFNUNGSFEIER 1988 – FOLGEN BIS HEUTE

Nach der EM steht das nächste sportliche Großereignis vor der Tür: In Paris werden am 26. Juli 2024 die Olympischen Sommerspiele eröffnet.

Auch für viele Nicht-Sport-Fans ein Muss: die spektakuläre Eröffnungsfeier. Die findet in Paris nicht im Stadion statt, sondern auf der Seine. Neue Bilder fürs Olympia-Album sind garantiert!

Tauben-Tradition nach tragischem Vorfall abgeschafft

Darin zum Beispiel schon zu „finden“: Der bereits schwer von seiner Parkinson-Krankheit gezeichnete Muhammad Ali, wie er 1996 das olympische Feuer in Atlanta entzündete. Queen Elizabeth II., die 2012 – ihrem Stunt-Double sei Dank – mit James Bond per Fallschirm auf ihrem Platz im Olympiastadion von London landete. Oder der waghalsige Stuntman, der 1984 in Los Angeles mit Raketenrucksack über das Stadion flog.

Die Eröffnungszeremonien lieferten immer wieder beeindruckende und emotionale Bilder. Doch es gab auch Momente, die für Zuschauerinnen und Zuschauer ziemlich verstörend waren.

Bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul kam es zu einem Vorfall, der Tierfreunde bis heute erschauern lässt. Kurz vor dem Ende des Kalten Krieges wollten die Veranstalter – wie damals bei Olympischen Spielen üblich – mit einer Schar weißer Tauben ein Zeichen für den Frieden setzen. Doch das ging völlig schief.

Zahlreiche der Tauben flogen nicht aus dem Stadion, sondern suchten sich im weiten Rund Plätze zum Ausruhen. Und so nahm eine ganze Reihe der Tiere auf und in der kesselartigen Vorrichtung Platz, in der später das olympische Feuer entfacht werden sollte.

Als die koreanischen Läufer Chong Son Man, Son Mijong und Kim Won Tak mit ihren Fackeln zur Tat schritten, nahm das Unheil seinen Lauf.

Die Vögel ahnten nicht, was hier gleich passieren würde, blieben teilweise einfach sitzen und kamen dann nicht mehr rechtzeitig weg. Andere flogen in Panik direkt in die urplötzlich lodernden Flammen. 

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Geistesgegenwärtig wechselte der Regisseur von der Nahaufnahme in die Totale, dann folgte ein kurzer Schwenk ins Publikum. Als dann wieder das Feuer gezeigt wurde, war von dem Tierleid nichts mehr zu sehen.

In diesem Instagram-Video siehst du den Vorfall:

„Die Tauben sind in den Kessel geflogen und Dutzende wurden lebendig verbrannt“, erinnerte sich später der 2021 verstorbene ehemalige IOC-Präsident Jacques Rogge (†79).

Nach emotionalen Protesten von WWF und anderen Tierschutzorganisationen entschied das IOC, die Tradition der lebendigen Friedenstauben bei Eröffnungsfeiern abzuschaffen. Heute gibt es die tierischen Friedensbotschafter nur noch in animierte Form oder als Kostüm für menschliche Darsteller.

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