KENIA: SAFARI-TOURISTEN NACH ÜBERSCHWEMMUNGEN IN CAMPS EINGESCHLOSSEN

Die Maasai Mara ist bei Urlauber beliebt – doch derzeit bedroht Hochwasser auch die Touristengebiete. Zahlreiche Menschen sitzen in Camps fest. Sie könnten ausgeflogen werden müssen.

Die anhaltenden schweren Regenfälle in Ostafrika haben zu verheerenden Hochwassern geführt. Ein Regierungssprecher in Kenia berichtete am Mittwoch, die Zahl der in den Fluten ums Leben gekommenen Menschen sei nunmehr auf mindestens 179 gestiegen. Rund 90 Menschen werden noch vermisst. Mehrere wichtige Transportstraßen sind unterbrochen, knapp 200.000 Menschen sind obdachlos geworden, weil ihre Häuser von den Fluten zerstört wurden.

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Dagegen sind die Probleme der zahlreichen Touristen in der Region vergleichsweise harmlos – doch auch viele internationale Urlauber sind von dem Wetterchaos direkt betroffen. Tourismusminister Alfred Mutua rief am Mittwoch Hotel- und Campbetreiber in den Nationalparks und Naturschutzgebieten auf, Pläne für eine Evakuierung von Urlaubern und deren Transport in Sicherheit zu entwickeln.

Für einige Safari-Urlauber in der Maasai Mara kam diese Warnung zu spät: In der Nacht zu Mittwoch war der Talek River über die Ufer getreten. Nach Angaben örtlicher Behörden wurde das Gelände mehrerer Camps und Lodges in Flussnähe überflutet. Die Verwaltung des Bezirks Narok teilte am Mittwoch mit, zwei Hubschrauber stünden bereit, um notfalls gefährdete Touristen und Mitarbeiter der Camps in Sicherheit zu fliegen.

Urlauberin schildert Evakuierung

»Wir wurden nachts um halb zwei evakuiert«, berichtete die deutsche Urlauberin Heike Schönfeld über ihre Erlebnisse. Durch knöcheltiefes Wasser seien sie zunächst zu einem höher gelegenen Nachbarcamp gelaufen, doch nach etwa eineinhalb Stunden mit sieben anderen Touristen zum höchstgelegenen Punkt des Geländes gebracht worden – zwischen zwei reißenden Flüssen und bei strömendem Regen.

Die Koffer mussten zurückgelassen werden, nur mit durchnässtem Handgepäck seien sie nun gestrandet. Schönfeld: »Aber im Moment sind wir froh, in Sicherheit zu sein.«

Das Kenianische Rote Kreuz berichtete, derzeit dauere die Suche nach Touristen an, die möglicherweise nach Überflutungen in ihren Unterkünften in der Falle säßen. Bisher seien mehr als 60 Menschen in Sicherheit gebracht worden, einige durch Rettungsteams in Booten. In einigen Camps seien die Zelte weggerissen worden.

Auch eine Brücke über den Mara-Fluss sei von den Fluten mitgerissen worden. Die kenianische Regierung hat alle Menschen in von Überflutung betroffenen Gebieten etwa an Flüssen und Dämmen aufgerufen, ihre Häuser und Wohnungen bis Mittwochabend zu verlassen.

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