RUSSLAND - MITTELSTARKES ERDBEBEN AM 15.02.2025: DAS SIND DIE DETAILS ZUM BEBEN 27 KM WESTLICH VON KOSH-AGACH

Am Samstag, den 15.02.2025 ereignete sich ein Erdbeben der Stärke 5,7 auf der Richter-Skala. Doch was bedeutet diese Einordnung eigentlich und durch welche Werte lässt sich das Ereignis noch genauer einordnen?

Was wissen wir aktuell über das Erdbeben?

Das Erdbeben hat sich um 02:48 Uhr 27 km westlich von Kosh-Agach, Russland ereignet. Im näheren Umfeld des Bebens befinden sich folgende Städte:

Kosch-Agatsch: 28 km entfernt vom Epizentrum, 8334 Einwohner

Kurai: 35 km entfernt vom Epizentrum, 427 Einwohner

Tobeler: 38 km entfernt vom Epizentrum, 801 Einwohner

Schana-Aul: 49 km entfernt vom Epizentrum, 796 Einwohner

Auf der Richter-Skala wird das Beben auf der Stufe 5,7 eingeordnet. Ein Erdbeben dieser Stärke wird von allen verspürt und kann Angst bei vielen Menschen auslösen, das Gehen wird schwierig. Es kann auch zu leichten Schäden an Gebäuden, Rissen und ähnlichen Schäden im Putz kommen. Schwere Möbel können sich verschieben, Gegenstände können von Regalen fallen und Bilder von den Wänden. Bäume und Büsche schwanken stark.

Neben dieser Skala gibt es jedoch noch andere Details, die bei der Bewertung des Naturereignisses aufschlussreich sein können. Der Eruptionsursprung des Erdbebens ist zum Beispiel bedeutend für die Einschätzung der Schwere des Bebens. Bei diesem Ereignis wird derzeit von einer Tiefe von 13 Kilometern ausgegangen. Auswirkungen hat dieser Wert unter anderem auch auf die Intensitätswerte des Erdbebens, die zwar von Ort zu Ort aufgrund verschiedener weiterer Faktoren unterschiedlich ist, aber dennoch als Maximum erfasst werden kann. Unterschieden wird hierbei in eine erfahrene und eine geschätzte Intensität. Während erstere durch konkret gemeldete Werte erfasst wird, handelt es sich bei zweiterer um die mit Messinstrumenten geschätzte Intensität. Die Werte selbst orientieren sich dabei ebenso an der Richter-Skala. Für das vorliegende Ereignis wurde als erfahrene Intensität ein Maximum von 4,6 und als geschätzte Intensität ein Maximum von 6,887 gemeldet.

Wie zuverlässig sind diese Angaben zum Erdbeben in Russland?

Je mehr seismische Stationen zur Bestimmung des Erdbebenorts verwendet wurden, desto präziser sind die Angaben zu einem Beben. Bei diesem Beben ist die Zahl relativ hoch, wodurch die aktuellen Erkenntnisse über das Beben im Verhältnis zu anderen Messungen zunächst als sehr präzise eingestuft werden können. Ergänzt wird die Beurteilung der Präzision durch den Abstand, den die benachbarten Stationen zueinander haben. Je kleiner dieser nämlich ist, desto zuverlässiger ist im Allgemeinen die berechnete horizontale Position des Erdbebens. Im vorliegenden Fall ist dieser Abstand relativ gering, weshalb die Positionsbestimmung des Erdbebens als sehr zuverlässig eingeschätzt werden kann.

Schnell-Check: Die wichtigsten Details im Überblick

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Richter-Skala für Erdbeben: Was bedeuten die Zahlen?

In den 1930er Jahren hat der Seismologe Charles Francis Richter die Weichen für die heute weltweit genutzte Richter-Skala gelegt. Sie ermöglicht Aussagen über die Stärke von Erd- und Seebeben durch die Verwendung der Magnitude – einem Begriff, der aus dem Lateinischen "magnitudo" (Größe) stammt. Um diese zu bestimmen, braucht man ein Seismogramm, dass sehr präzise die Bodenbewegungen aufzeichnen kann. Der maximale Ausschlag des Messgeräts – die Amplitude – wird mit der Entfernung zwischen Messstation und Erdbebenherd kombiniert und so erhält man die Magnitude des Bebens. Damit die Ausschläge auf dem Seismogramm besser lesbar und einheitlich bestimmbar sind, hat der Seismologe eine logarithmische Skala entwickelt. Ein Erdbeben mit einer Magnitude von 7 ist somit zehnmal stärker als eines der Stärke 6, 100 Mal stärker als eines der Stärke 5 und 1.000 Mal stärker als eines der Stärke 4.

Erdbebenmagnituden auf einen Blick: Die Richter-Skala

Bevor die Richter-Skala eingeführt wurde, verwendete man zum Messen von Erdbeben andere Skalen, auf die sich die Richter-Werte nicht gut übertragen lassen, weshalb damit auch Erdbeben, die vor ihrer Einführung gemessen wurden, nicht beschrieben werden können. Seit Beginn der Messungen mit dieser Skala gab es jedoch immerhin schon fünf dokumentierte Erdbeben, die die Stärke 9 oder höher erreichten. Diese ereigneten sich in Russland (1952), Chile (1960), Alaska (1964), Indonesien (2004) und Japan (2011).

Im Jahr 2023 haben die Länder Syrien, die Türkei, Marokko und Afghanistan eindrucksvoll gezeigt, welche verheerenden Folgen Erdbeben haben können. Im Februar erschütterte ein Beben den Südosten der Türkei und den Norden Syriens, was fast 60.000 Todesopfer forderte und 126.000 Menschen verletzte. Im September kostete ein Erdbeben in Marokko etwa 3.000 Menschen das Leben. Auch die Erdbebenserie in Afghanistan führte zu zahlreichen Opfern und verschärfte erneut die schwierigen Lebensbedingungen rund um die Stadt Herat. Indonesien wurde ebenfalls im Verlauf dieses Jahres von schweren Beben heimgesucht.

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+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf der Basis von aktuellen Daten des U.S. Geological Survey (USGS) generiert. Datenupdates gibt es täglich (zuletzt: 15.02.2025 - 19:48 Uhr). Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an [email protected]. +++

2025-02-15T03:08:48Z