VERLUST NACH MUNITIONSLAGER-EXPLOSION: 100 DROHNEN SPRENGTEN MöGLICHERWEISE PUTINS BESTE RAKETEN IN DIE LUFT

„Worst-Case-Szenario“

Verlust nach Munitionslager-Explosion: 100 Drohnen sprengten möglicherweise Putins beste Raketen in die Luft

Ukrainischen Streitkräften ist der Drohnenangriff auf ein russisches Waffenlager in Twer gelungen. Die Explosion hatte die Kraft eines Erdbebens.

Toropez – Mit Angriffen auf russischem Territorium versucht Wolodymyr Selenskyj dem Angriffskrieg in der Ukraine zu begegnen. Erst zu Beginn der Woche haben Explosionen den russischen Militärflugplatz Engels-2 in der Region Saratow erschüttert. Bei einem Drohnenangriff auf die westrussische Region Twer ist den ukrainischen Streitkräften nach Angaben aus Sicherheitskreisen jetzt ein schwerer Schlag gegen ein russisches Waffenlager geglückt.

Was bei dem Angriff genau zerstört wurde, ist bisher unklar. Laut der ukrainischen Analysegruppe Frontelligence Insight lagerten im Arsenal unter anderem 122-Millimeter-Raketen, 82-Millimeter-Mörserbomben und 7,62-Millimeter-Munition für Gewehre und Maschinengewehre.

Herber Verlust: Putins wichtigste Raketen könnten von dem Drohnenangriff getroffen worden sein

Es ist aber auch möglich, dass das Arsenal Bestände an viel stärkeren und selteneren Waffen enthielt und somit einen Meilenstein im Ukraine-Krieg markiert. Die regierungsnahe ukrainische Nachrichtenplattform Defense Express berichtet, dass sich auf dem Areal nordkoreanische ballistische KN23-Raketen, Grad-Raketen und ballistische Iskander-Raketen befanden.

Laut Informationen von Forbes könnten außerdem S-300-Luftverteidigungsraketen getroffen worden sein. Die genannten Waffen werden von russischen Streitkräften genutzt, um ukrainische Städte und elektrische Infrastruktur aus Hunderten von Kilometern Entfernung zu bombardieren.

Drohnenbeschuss im Ukraine-Krieg löst in Russland Explosion von Stärke eines Erdbebens aus

Infolge des Drohnenbeschusses am Mittwochmorgen sei ein massives Feuer ausgebrochen, heißt es aus ukrainischen Sicherheitskreisen nach Informationen der AFP. Der Gouverneur der Region, Igor Rudenja, erklärte, dass der Brand zu einer „teilweisen Evakuierung von Bewohnern“ in der Gegend geführt habe und 150 Feuerwehrleute und Rettungskräfte den Brand bekämpfen würden. Es seien einige Menschen leicht verletzt worden, es habe aber keine Todesopfer gegeben, gab er an.

Auf Videos in den russischen Onlinenetzwerken war ein Feuerball zu sehen, der in den Nachthimmel stieg, während sich darunter eine Schockwelle ausbreitete. Ein anderes Video zeigte Rauchsäulen und Flammen, die über einem Gewässer aufstiegen. Nach Informationen von Reuters hatte die Explosion die Wucht eines Erdbebens. NASA-Satelliten hätten in den frühen Morgenstunden des 18. September starke Hitzequellen erfasst. Erdbebenüberwachungsstationen registrierten ein kleines Erdbeben.

Im „Worst-Case-Szenario“ hat Russland durch Drohnenangriff erheblichen Teil von Munition verloren

Wie schwer der ukrainische Angriff Russlands Militär tatsächlich getroffen hat, ist bisher nicht geklärt. Das optimistischste Szenario für Russland ist laut Forbes, dass nur wenige ballistische Raketen in Toropez stationiert waren. Das „Worst-Case-Szenario“ für Russland wäre, dass es gerade einen erheblichen Teil seiner besten Munition durch Angriffe tief in der Ukraine verloren hat.

Eine Quelle innerhalb der ukrainischen Sicherheitsdienste gab gegenüber der Nachrichtenagentur AFP an, ukrainische Drohnen hätten „ein großes Lager der Hauptdirektion für Raketen und Artillerie des russischen Verteidigungsministeriums in der Stadt Toropez, Region Twer“ zerstört. Auf dem Gelände seien „Raketen für taktische Raketensysteme vom Typ Iskander, taktische Raketensysteme vom Typ Tochka-U, gelenkte Luftbomben und Artilleriemunition“ gelagert worden. „Nach den Treffern durch ukrainische Drohnen begann eine extrem starke Detonation“, erklärte die Quelle. Das Feuer habe sich über sechs Kilometer ausgebreitet.

13 russische Kirchen in Russland durch ukrainischen Angriff beschädigt

Bei dem Drohnenangriff in Twer seien auch 13 Kirchen beschädigt worden, wie die Katholische Nachrichten-Agentur berichtet. Durch die Druckwellen der Explosionen seien Fenster und Türen zerborsten, teilte der örtliche Bischof Adrian (Uljanow) dem russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill I. mit. „Auch die Innenausstattung der Kirchen wurde beschädigt“, hieß es am Donnerstag auf der Internetseite des Moskauer Patriarchats. Das Patriarchat wies darauf hin, dass es unter den Bewohnern der Stadt Toropez keine Todesopfer gebe. (lm/afp/dpa)

2024-09-19T14:22:04Z dg43tfdfdgfd