PFARRER MARTIN MICHAELIS ZIEHT FüR DIE AFD IN DEN STADTRAT VON QUEDLINBURG EIN

In Sachsen-Anhalt wird künftig ein Geistlicher die Geschicke Quedlinburgs mitbestimmen. Pfarrer Martin Michaelis ist bei der Kommunalwahl für die AfD angetreten. Die Kirche hat ein Disziplinarverfahren eröffnet.

Der evangelische Pfarrer Martin Michaelis hat in der Vergangenheit immer wieder mit seinen Nebentätigkeiten für Aufregung gesorgt. Zu Coronazeiten trat er bei Querdenker-Veranstaltungen auf, im April kündigte er seine Kandidatur als Parteiloser für die AfD in einem Stadtrat an.

Nun steht fest: Der evangelische Pfarrer Martin Michaelis hat bei der Kommunalwahl am Sonntag für die AfD den Sprung in den Stadtrat von Quedlinburg (Landkreis Harz) geschafft.

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Bereits nach Bekanntwerden der Kandidatur im April leitete die evangelische Kirche in Mitteldeutschland ein Disziplinarverfahren gegen Michaelis ein. Dem Pfarrer wurde die öffentliche Wortverkündigung sowie die Sakramentsverwaltung einschließlich Taufe und Abendmahl untersagt. Als Pfarrer sei Michaelis verpflichtet, gegen rechtsextreme Positionen Stellung zu beziehen, teilte die evangelische Kirche in Mitteldeutschland damals mit.

Zur Begründung wurde auf den Verfassungsschutz verwiesen, der den AfD-Landesverband Sachsen-Anhalt als rechtsextrem eingestuft hatte. Michaelis habe mit seiner Kandidatur die Programmatik der Partei unterstützt. Damit erwecke er den Eindruck, rechtsextremes Gedankengut, das sich gegen die Menschenwürde, das Demokratieprinzip und den Rechtsstaat richte, sei mit christlicher Theologie und Haltung vereinbar.

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