WEIL ÖSTERREICHER DAS SCHLECHTE WETTER FILMT: ADRIA-BADEORT SCHOCKIERT MIT VERLEUMDUNGS-KLAGE – „DRECK üBER JESOLO“

Aufregung in Italien

Weil Österreicher das schlechte Wetter filmt: Adria-Badeort schockiert mit Verleumdungs-Klage – „Dreck über Jesolo“

Ein Österreicher mit Italien-Leidenschaft informiert seine Follower auch über das Wetter am Strand. Doch wie er das tut, gefällt einigen Anwohnern gar nicht.

Jesolo – Europa im Auge des Sturms: Aktuell kämpfen viele Länder mit Dauerregen, Hochwasser, Schneefall und Orkanböen. Auch im Urlaubsland Italien, wo die Urlauber sonst um diese Jahreszeit zum Sonnetanken anreisen, geht es im Moment drunter und drüber. Vor kurzem tauchte gar ein Tornado an einem Küstenstreifen auf.

Natürlich filmen Touristen das schlechte Wetter, Videos verbreiten sich rasch im Internet. Doch weil dies einer Hoteliervereinigung im Badeort Jesolo gar nicht passt, will sie nun sogar einen filmenden Österreicher verklagen.

Österreicher berichtet über Stürme in Italien-Badeort Jesolo

Christoph Thür aus Salzburg betreibt die Website und entsprechende Facebook-Seite „Jesolo Magazin“ mit über 46.000 Followern. Dort geht es oft um Events, aber größtenteils berichtet er in seinen Beiträgen über das Wetter. Am 5. September beispielsweise nahm er seine Zuschauer mit auf einen Strandspaziergang, nachdem ein Sturm die Küste heimgesucht hatte. Er zeigte, wo der Wind Verwüstung hinterlassen hatte. Unordnung provozierte auch eine Aktion bei einem Junggesellenabschied in Jesolo.

Die Berichterstattung über das Wetter führte zu einer überraschenden Reaktion – von den örtlichen Hoteliers. Diese wollen nicht mehr tolerieren, dass das Wetter in ihrem Ort in den sozialen Medien schlecht geredet wird. „Es reicht“, schrieb ein Vertreter der Hoteliers in einem Beitrag auf Facebook, es sei „genug Dreck“ auf die Stadt eingeprasselt.

Hotelierverband in Italien kritisiert Berichte über Stürme: „Verleumdung“

Für ein paar Likes würden Bilder von Stürmen dramatisiert. Er kritisierte, man könne „nicht als Journalist auftreten, ohne über die entsprechenden Fähigkeiten zu verfügen.“ Er sprach von „Verleumdung der Presse“ und da bereits Schaden angerichtet worden sei, wolle die Vereinigung rechtliche Schritte einleiten. „Jesolo kann das Verhalten derer nicht länger tolerieren und akzeptieren, die sich die Bekanntheit der Stadt zunutze machen und sich damit eine einfache Anerkennung erhoffen“, schimpfte er.

Mit solch einer Reaktion hat wiederum Thür überhaupt nicht gerechnet. Er zeigt sich fassungslos und nimmt seine Reaktion in einem neuen Video auf. „Die Vorwürfe sind sehr überraschend und sehr enttäuschend. In den knapp zehn Jahren, die es das ,Jesolo Magazin‘ gibt, hat es kein einziges Wort des Dankes, keine Anerkennung, nichts gegeben“, berichtet er.

Italien-Experte verteidigt Berichterstattung über Jesolo: „Tatsachenberichte“

Er spricht von Tatsachenberichten und dass der Strand wirklich verwüstet worden sei. Weiter verspricht er: „Ich lasse mir sicher von niemandem das Wort im Mund umdrehen.“ Sein Fazit äußerte er gegenüber der Kleinen Zeitung: „Wenn man die betreffenden Videos sieht, kann man nur zu dem Schluss kommen, dass die Verantwortlichen von AJA diese entweder nicht gesehen, oder nicht verstanden haben.“

Viele Follower springen Thür zur Seite. So schreibt eine Nutzerin auf Facebook, die Berichterstattung sei „komplett korrekt“. Sie könne das bezeugen, denn auch sie sei vor Ort gewesen. Als Urlauberin sei sie „froh“ über Warnungen gewesen und fragte den Hotelierverband, warum dieser die Urlauber nicht gewarnt habe.

Nutzer loben „Jesolo Magazin“: Klage „macht sprachlos“

Auch ein anderer Facebook-User schreibt, dass das Jesolo Magazin „eine tolle Arbeit“ mache, die „Informationen stimmten immer“. Ein weiterer User schreibt: „Mir fehlen wirklich die Worte. Das einzige deutschsprachige Magazin, das mit so viel Herzblut erstellt wird zu verklagen, macht mich sprachlos.“ Eine Italienerin filmte indes zuletzt einen deutschen Handtuch-Kampf in Bibione. (cgsc)

2024-09-16T17:19:35Z dg43tfdfdgfd