SAM BANKMAN-FRIED ZU 25 JAHREN HAFT VERURTEILT

In einem milliardenschweren Betrugsprozess ist der Gründer der kollabierten Kryptobörse FTX für schuldig befunden worden. Die Staatsanwaltschaft hatte zuvor eine weitaus höhere Haftstrafe für Bankman-Fried gefordert.

Einst war er ein gefeierter Star der Kryp­to­szene, jetzt muss Sam Bankman-Fried für mehr als zwei Jahrzehnte ins Gefängnis. Der Gründer der kollabierten Kryptobörse FTX wurde Ende des vergangenen Jahres in dem milliardenschweren Betrugsprozess von einer Jury für schuldig befunden. Nun setzte der Richter Lewis Kaplan das Strafmaß auf 25 Jahre fest.

Die Staatsanwaltschaft hatte zuvor eine Haftstrafe von 40 bis 50 Jahren gefordert. »Sein Leben der vergangenen Jahre war geprägt von unvergleichlicher Gier und Hybris, von Ehrgeiz und Selbstrechtfertigung, von Risikofreude und dem wiederholten Spielen mit dem Geld anderer Leute«, schrieb sie zur Begründung.

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Bankman-Frieds Verteidiger hatten dagegen auf gut fünf bis sechseinhalb Jahre Haft plädiert. Ihr Mandant sei keineswegs der von der Anklage skizzierte »Super-Schurke«. Die geforderte Haftstrafe sei »mittelalterlich«. Sie verwiesen außerdem darauf, dass die FTX-Kunden einen Großteil ihres Geldes zurückerhielten. Dieses Argument ließ Richter Kaplan nicht gelten. »Ein Dieb, der seine Beute nach Las Vegas bringt und erfolgreich mit dem gestohlenen Geld wettet, hat keinen Anspruch auf Strafmilderung, indem er seine Gewinne aus Las Vegas zur Rückzahlung des gestohlenen Geldes verwendet.«

In einer Erklärung entschuldigte sich Bankman-Fried bei seinen ehemaligen Mitarbeitern. »Es tut mir leid, was passiert ist. Es gab Dinge, die ich hätte tun und sagen sollen, und Dinge, die ich hätte lassen sollen.« Einige seiner früheren Vertrauten hatten sich schuldig bekannt und Bankman-Fried in dessen Betrugsprozess Prozess belastet.

Die Geschworenen hatten es als erwiesen angesehen, dass der für Auftritte in Jeans und T-Shirt sowie für einen markanten Wuschelschopf bekannte Bankman-Fried acht Milliarden Dollar an Kundengeldern aus reiner Gier veruntreut habe, um zu spekulieren und seinen aufwendigen Lebensstil zu finanzieren. Dieser hatte im Prozess zwar Fehler eingeräumt, den Vorwurf des Betrugs jedoch mehrfach zurückgewiesen.

Außerdem hatte er angekündigt, gegen das Urteil und die Höhe der Strafe Berufung einlegen zu wollen. Bei der Anhörung am Donnerstag waren neben Bankman-Fried auch seine Eltern anwesend, die Universitätsprofessoren Joseph Bankman und Barbara Fried.

Die damals weltweit zweitgrößte Kryptobörse FTX war im November 2022 Pleite gegangen, was ein Erdbeben in der Krypto-Welt auslöste. Bankman-Fried selbst wurde nach dem Zusammenbruch auf den Bahamas festgenommen und an die USA ausgeliefert.

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