JUGENDLICHE HELFEN EHRENAMTLICH IN DER TIERHERBERGE

Kamp-Lintfort . Die Kamp-Lintforter Tierherberge und die Mobile Jugendarbeit der Stadt haben ein neues Kooperationsprojekt auf die Beine gestellt. Die beteiligten Kinder und Jugendlichen können beispielsweise Hunde ausführen oder mit den Katzen kuscheln. Wie das Angebot ankommt.

Ein Tier zum Schmusen und Liebhaben, davon träumen viele Kinder. „Doch dazu braucht es nicht unbedingt ein eigenes“, fanden Michelle Zupancic und Gjyljeta Macani von der Mobilen Jugendarbeit der Stadt Kamp-Lintfort und boten deswegen acht zwölf- und 13-jährigen Jugendlichen die Möglichkeit, einmal die Woche für zwei Stunden den Mitarbeitern des Tierheims bei der Betreuung der dort untergebrachten Tiere zu assistieren. „Wir freuen uns über diese Unterstützung“, erklärte Jessica Hinchado-Gomez, Mitarbeiterin des Tierheimes. „Auf diese Weise bekommen die Tiere ganz viele dringend benötigte Streicheleinheiten.“

Vor allem die Katzen. Davon sind zurzeit rund 40 im Kamp-Lintforter Tierheim untergebracht, dazu 14 Hunde, zahlreiche Meerschweinchen, Kaninchen, Vögel, zwei Hähne und sogar eine Schlange. „Die Jugendlichen haben am Anfang eine ausgiebige Einweisung bekommen“, so Jessica Hinchado-Gomez. „Zum Beispiel wie man Kaninchen mit der Hand füttert, aber auch, dass sie auf keinen Fall einen Finger durch die Gitter der Hundezwinger stecken dürfen. Die meisten Hunde hier sind zwar sehr freundlich, aber es gibt auch einige unfreundliche. Da wollen wir natürlich kein Risiko eingehen.“

Der 12-jährigen Nina sind sowieso die Katzen am liebsten. „Die sind so kuschelig“, schwärmte sie, wobei sie besonders den grau-schwarzen Kater Owen in Herz geschlossen hat. Ebenso wie die gleichaltrige Medina, hatte sich Nina zu dem Projekt angemeldet, weil ihre Familie daheim kein Haustier haben will. Wenn doch, so würde sie sich entweder einen Hund oder eine Katze wünschen. Einen Hund, „weil man mit dem so schön spazieren gehen kann“, eine Katze, „weil die so zutraulich sind“.

Das „tierische“ Jugenprojekt wird noch bis zum Beginn der diesjährigen Weihnachtsferien fortgesetzt und soll voraussichtlich auch im nächsten Frühjahr wieder stattfinden. Dann ist geplant, mit den Jugendlichen zusammen das Katzenhäuschen im Gehege anzustreichen oder Spielzeuge für die Tiere zu basteln. Daneben werden bereits schon seit längerer Zeit Aufklärungsveranstaltungen an Schulen sowie Tages- und Wochenpraktika für Schüler und Schülerinnen im Tierheim selber angeboten. Die Interessenten des derzeitigen Projektes hatten das Angebot im Internet unter der Adresse „kali-eventfinder“ gefunden.

Eine ähnliche Veranstaltung hätte vor Längerem aber schon einmal stattgefunden, erklärte die „mobile Jugendarbeiterin“ Michelle Zupancic. Ja, das stimmt. Erinnerte sich eine Kollegin von Jessica Hinchado-Gomez. Damals seien leider einige Teilnehmer dabei gewesen, die die Tiere anfangs etwas zu forsch behandelt hätten. In der jetzigen Gruppe seien dagegen alle wunderbar behutsam. Als besondere Belohnung dafür durften sie ausnahmsweise auch mal die kleinen Katzenkinder in dem augenblicklich noch in Erweiterung befindlichen festen Unterkunftsgebäude besuchen.

Auf dem gut 6400 Quadratmeter großen Gelände Am Drehmannshof 2 werden zurzeit 40 Katzen, 14 Hunde, diverse Vögel, Kleintiere wie Meerschweinchen, Kaninchen und eine Schlange beherbergt. Die Kamp-Lintforter Tierherberge feiert in diesem Jahr übrigens ihren 20. Geburtstag.

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