CAROLABRüCKE IN DRESDEN: MEHRERE URSACHEN ZUM EINSTURZ MöGLICH

Temperatursturz möglich Ursache, nächtlicher Zwischenfall mit Waffen, eingestürzter Teil verdrängt nicht so viel Wasser wie berechnet - alles Wichtige zum Einsturz der Carolabrücke in Dresden im Newsblog.

Teileinsturz der Carolabrücke in Dresden - das Wichtigste in Kürze:

Auch interessant:

18.02 Uhr: Stadt äußert sich zu möglichem Auslöser des Einsturzes

Die Carolabrücke wird seit ihrem teilweisen Einsturz von Wissenschaftlern der Technischen Universität Dresden untersucht. Unter Leitung von Professor Steffen Marx sollen Ursache und Auslöser für das Versagen der Brücke ermittelt werden. "Die Untersuchungen dauern an, aber wir haben erste Zwischenstände", sagt er. Welche Theorien zur Einsturzursache es gibt und warum dabei die Temperatur eine entscheidende Rolle gespielt haben könnte, können Sie hier nachlesen.

14.19 Uhr: Zwei Stadtratsfraktionen mit Fragenkatalog zum Teileinsturz

Sind im Dresdner Rathaus rund um die Carolabrücke die falschen Prioritäten gesetzt worden? Wurde falsch geprüft? Erkenntnisse dazu soll eine ungewöhnliche Allianz im Stadtrat erringen. Die AfD-Fraktion und die Fraktion Team Zastrow haben 19 umfangreiche Fragen aufgeschrieben, die nun gemeinsam an OB Dirk Hilbert (FDP) übergeben wurden. Welche Fragen dieser nun bis wann beantworten soll, lesen Sie hier.

11.04 Uhr: Bewaffnete Männer wollen Carolabrücke betreten

Das Ordnungsamt hat einen 36-Jährigen und einen 46-Jährigen am Betreten der nach einem Teileinsturz gesperrten und einsturzgefährdeten Dresdner Carolabrücke gehindert. Beamte des gemeindlichen Vollzugsdienstes stoppten die beiden Männer am späten Dienstagabend, wie ein Sprecher der Polizei mitteilte.

Weil sie eine Schreckschusswaffe bei sich hatten, wurden sie demnach der Polizei übergeben. Warum die Männer die Brücke betreten wollten, war zunächst nicht bekannt. Gegen sie wird wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz ermittelt.

10.50 Uhr: Elbe-Rückstau nicht so hoch wie befürchtet

Der Anstieg des Wasserspiegels der Elbe fällt durch den eingestürzten Teil der Carolabrücke nicht so hoch aus wie anfangs befürchtet. Seit einer Woche werden an der Brücke Messungen mit Drohnen durchgeführt. Erste Berechnungen hatten ergeben, dass der eingestürzte Teil bei Hochwasser den Pegel bis zu 50 Zentimeter erhöhen könnte, aktuelle Messungen deuten auf weniger 20 Zentimeter im Bereich der Brücke hin. Der aufgestaute Wasserstand ist bis zum Blauen Wunder messbar - dort sind es noch etwa fünf Zentimeter.

Die Drohnen messen den Wasserspiegel per Laserscan an Tausenden Punkten gleichzeitig. Heraus kommt ein Oberflächenmodell. Das Umweltamt will herausfinden, welche Auswirkungen die Brückenteile in der Elbe auf Strömungsrichtung, Strömungsausdehnung und die Wasserspiegelhöhe haben. Mehr zum Hochwasser in Dresden lesen Sie hier.

Mittwoch, 18. September, 4.50 Uhr: Staatsanwaltschaft schaltet sich ein

Eine Woche nach dem Teileinsturz der Carolabrücke in Dresden geht die Suche nach der Unglücksursache weiter. Eingeschaltet ist inzwischen auch die Staatsanwaltschaft. Man habe nach dem Einsturz der Carolabrücke einen Prüfvorgang eingeleitet und untersuche zusammen mit der Polizei, ob es zureichende tatsächliche Anhaltspunkte für einen strafrechtlich relevanten Sachverhalt gebe, teilte die Staatsanwaltschaft Dresden mit. Konkrete Ermittlungen gibt es somit bislang nicht. Mehr dazu im Artikel Eingestürzte Carolabrücke in Dresden: Staatsanwaltschaft schaltet sich ein

Montag, 16. September, 16.09 Uhr: Brückenzüge A und B bewegen sich kaum

Dresden wird weiter vom Hochwasser in Atem gehalten, weshalb sich bei der zum Teil eingestürzten Carolabrücke scheinbar nicht viel tut. Doch die Arbeiten laufen im Hintergrund weiter. Bei einem Pressetermin, der über die aktuelle Hochwasserlage in Dresden informieren sollte, hat sich die Stadt auch zur Carolabrücke geäußert.

Die Messungen der Züge A und B, die nicht eingestürzt sind, deuten auf wenig Bewegung der Brücke hin, hieß es. Das Straßen- und Tiefbauamt hatte vor Ort an der Carolabrücke eine Einsatzleitung eingerichtet. Die Fachleute erarbeiten die weiteren Schritte.

Seit dem heutigen Montag gibt es außerdem eine Taskforce zur mittelfristigen Verkehrsführung, wie die Stadt mitteilt. Diese soll sich insbesondere auch in Hinblick auf den erhöhten Verkehr an den Adventswochenenden mit der Lage beschäftigen.

Seit dem Teileinsturz der Carolabrücke liegen die Trümmerteile in der Elbe. Klar war von Anfang an, dass dadurch der Pegel der Elbe ansteigen wird. In den bisherigen Berechnungen gingen die Fachleute von einem Aufstau von 30 bis 50 Zentimetern aus, der sich bis zur Waldschlößchenbrücke allmählich verringert. Tatsächlich gemessen wurden jetzt maximal 20 bis 30 Zentimeter höhere Werte.

17.15 Uhr Informationen zum Hochwasser in Dresden gibt es hier

Hiermit unterbrechen wir die Berichterstattung zum Einsturz der Carolabrücke. Vielen Dank fürs Lesen. Alle Informationen zum immer weiter steigenden Hochwasser in Dresden lesen Sie hier im Blog. Über die neuesten Entwicklungen zur Carolabrücke halten wir Sie an dieser Stelle auf dem Laufenden.

17.02 Uhr Tiefbauarbeiten am Körnerplatz werden eingestellt

Da mit der Vollsperrung der Carolabrücke eine der wichtigsten Hauptverkehrsadern in Dresden ausfällt, müssen die anderen Elbbrücken dies ausgleichen und mehr Verkehr aufnehmen.

Auf der rechtselbischen Seite des Blauen Wunders wurden deshalb die Tiefbauarbeiten am Körnerplatz vorerst angehalten und die Verkehrseinschränkungen auf ein Mindestmaß reduziert: Die Schillerstraße als Verbindung zur B6 und zum Dresdner Norden ist nun auch in Richtung Körnerplatz wieder befahrbar.

17.00 Uhr: Wie geht es an der Brücke weiter?

Das Straßen- und Tiefbauamt hat vor Ort an der Carolabrücke eine Einsatzleitung eingerichtet. Dort erarbeiten die Fachleute alle weiteren Schritte für den Abriss von Brückenzug C und werten die Messergebnisse für die Brückenzüge A und B aus.

Oberbürgermeister Dirk Hilbert: "Die Carolabrücke ist eine wesentliche Verkehrsader unserer Stadt. Sie muss wiederhergestellt werden. Wenn es zu einem Ersatzneubau kommen muss, sind gravierende Investitionen nötig. Die stehen aber aktuell nicht zur Verfügung. Gerade heute hat der Sächsische Städte- und Gemeindetag auf die schwierige Lage der Städte und Gemeinden hingewiesen. Die Defizite steigen. Auch in Dresden. Daher wird es ohne Unterstützung von Land und Bund nicht gehen."

Verkehr in Dresden ohne Carolabrücke

Die Carolabrücke, das Terrassenufer und der Elberadweg an beiden Ufern im Umfeld der Carolabrücke bleiben bis auf weiteres gesperrt. Der Kfz-Verkehr wird über die Albertbrücke umgeleitet. Die derzeitigen Sperrungen werden Bestand haben. Die Umleitung für das gesperrte Terrassenufer führt wie üblich bei Hochwasserereignissen über die Wilsdruffer Straße. Ab Montag, 16. September 2024, wird sich eine Task Force mit der mittelfristigen Verkehrsführung beschäftigen.

Oberbürgermeister Dirk Hilbert: "Die Verkehrssituation müssen wir besonnen und ganzheitlich betrachten. Schnellschüsse sind nicht angebracht, auch in Anbetracht der kommenden Adventszeit. Auch für die Umleitung des Radverkehrs brauchen wir eine gute Lösung. Mit dem ADFC treffe ich mich dazu morgen zur Abstimmung."

16.45 Uhr "Normalerweise warten wir vier Wochen auf solche Genehmigungen"

Wie rasch in Dresden die Trümmer der Carolabrücke beseitigt wurden, verdient Respekt. In einer Pressekonferenz im Rathaus äußerte sich ein Vertreter der daran beteiligten Firmen.

Mathias Lindenlaub, der Geschäftsführer der Firma Centro Umwelttechnik und Logistik GmbH, sagte über die überraschende Anfrage nebst kurzem Briefing des Dresdner Brücken-Krisen-Einsatzstabes am Donnerstag um 12.30 Uhr: "Es ging um die Anfrage, beim Abriss der zerstörten Brücke zu helfen."

Innerhalb von sechs Stunden haben seine und elf weitere Unternehmen Großgeräte, Bagger, Radlader, Sattelzüge mit Containern, Werkzeuge nach Dresden geschafft. Selbst Schwerlasttransporte seien in kürzester Zeit genehmigt worden, um die bis zu 75 Tonnen schweren Fahrzeuge an die Einsatzstelle zu bringen. "Normalerweise warten wir vier Wochen auf solche Genehmigungen", sagte er, nun seien die Transportfragen in kürzester Zeit gelöst worden.

"Um 19 Uhr waren die ersten Geräte da", sagt er. Nachdem die Fernwärmeleitungen gegen 23 Uhr gesprengt waren, begannen die Bagger ihr Werk, gegen 3.10 Uhr stürzten die Brückenteile ein, so Lindenlaub: "kontrolliert". Etwa 40 Mitarbeiter seien am Neustädter Elbufer rund um die Uhr im Einsatz gewesen, weitere 40 haben im Hintergrund Serviceleistungen erbracht.

13 Bagger seien im Einsatz gewesen, mit tonnenschweren Schaufeln, Abbruchscheren, Greifern, Zangen, dazu zehn Fahrzeuge mit Abrollcontainern. "Am Ende waren wir am Sonnabend um 18 Uhr fertig, um 21 Uhr war das letzte Fahrzeug weg." Für Lindenlaub eine außergewöhnliche Leistung: "Das hat gezeigt, dass man in Deutschland noch ‘was drehen kann!"

Oberbürgermeister Dirk Hilbert: "Was hier in kürzester Zeit geleistet wurde, ist großartig. Ein großes Stück der zerstörten Carolabrücke ist abgetragen und das bei strömendem Regen in nur knapp 47 Stunden. Jeder, der an diesem Projekt beteiligt war, hat meinen größten Respekt und die Dankbarkeit der Dresdnerinnen und Dresdner."

Sonntag 9.00 Uhr: Die Arbeiten ruhen, Stadt äußert sich am Nachmittag

Unter hohem Zeitdruck wurden am Elbufer die Trümmer der kontrolliert abgerissenen Brückenteile entfernt. Wo gestern noch gearbeitet wurde, steht jetzt das Hochwasser der Elbe.

Am Nachmittag will sich Dresdens OB Dirk Hilbert (FDP) zum aktuellen Stand der Arbeiten äußern. Darüber hinaus gibt es einen Ausblick zum Thema Verkehr in der kommenden Woche, denn neben dem Wegfall der Carolabrücke als Elbquerung können sich auch aus der Hochwasserlage Maßnahmen ergeben.

Sonntag, 7 Uhr: Abrissarbeiten am Neustädter Ufer beendet

Vor dem erwarteten Hochwasser an der Elbe in Dresden sind die wichtigen Abrissarbeiten an der zum Teil eingestürzten Carolabrücke am Neustädter Ufer abgeschlossen worden. Das bestätigte Feuerwehrsprecher Michael Klahre am Samstagabend:

Die Arbeiten wurden damit schneller beendet als zunächst geplant. Ursprünglich war Sonntagabend angestrebt worden. Ein Teil der Brücke liegt aber noch immer in der Elbe.

Das Hochwasser könne kommen, ohne dass eine weitere Gefährdung durch die heruntergestürzten Brückenteile bestehe. "Darüber sind wir sehr, sehr froh", sagte Klahre.

Pegelstand von mehr als fünf Metern erwartet

Umweltamt-Leiter Herold lobte die "superzügig und bestmöglich getroffenen Entscheidungen" der Einsatzkräfte und des Tiefbauamtes, sich auf diesen Bereich zu konzentrieren, der während des anstehenden Hochwassers sehr wichtig für die Strömung sei, die sich durch das im Wasser liegende Teil verlagern muss.

Am Sonntagmorgen lag der Pegelstand der Elbe in Dresden laut Karte des Landeshochwasserzentrums bei 4,26 Metern (Stand: 06.45 Uhr). Am Samstagabend beim Abschluss der Abrissarbeiten gegen 22 Uhr lag der Pegelstand bei 3,76 Metern. Bei einem Pegelstand ab vier Metern wären die Arbeiten am Ufer nicht mehr möglich gewesen.

Herold rechnet damit, dass der Wasserstand in den nächsten Tagen die Fünf-Meter-Marke (Alarmstufe 2) überschreitet. Für Mitte nächster Woche wird demnach mit dem höchsten Punkt, dem sogenannten Scheitel, gerechnet. Wie hoch dieser ausfalle, sei noch unklar, sagte Herold.

Nach derzeitiger Einschätzung hat das in der Elbe liegende abgestürzte Teil der Betonbrücke keinen größeren Einfluss auf den Pegelstand. Es kann nach Angaben der Leiterin des Straßen- und Tiefbauamtes, Simone Prüfer, erst entfernt werden, wenn das Hochwasser abgeklungen ist. Ein Konzept für den Abbruch sei in Arbeit.

An den noch stehenden Brückenzügen A und B, auf denen vor dem Einsturz der Autoverkehr verlief, werden Klahre zufolge - parallel zu den Abrissarbeiten am Brückenzug C - Probebohrungen durchgeführt, um festzustellen, wie sich diese Teile verhalten. Es gehe dabei auch um die Ursachenforschung für den Einsturz. Beim bisherigen Monitoring des Bauwerks habe man keine signifikante Veränderung beobachtet.

19.05 Uhr: Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!Wir pausieren an dieser Stelle unseren Newsblog. Nochmals Danke und Respekt allen Arbeitern und Einsatzkräften vor Ort! Am Sonntag setzen wir unsere Berichterstattung an dieser Stelle fort.

19.00 Uhr: Das Hochwasser steigt weiter, die Dresdner gehen bummeln

Laut der aktuellen Wettervorhersage wird es bis Montag regnen. Für die Landeshauptstadt bedeutet das keine großen Veränderungen. Der Hochwasserscheitel wird weiterhin Mitte nächster Woche erwartet. Wie hoch der Elbepegel ansteigen wird, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht genau abschätzen.

Laut aktueller Vorhersage wird der Richtwert der Alarmstufe 1 am Pegel Dresden von vier Metern am Sonntagvormittag erwartet. Alarmstufe 1 bedeutet: Ständige Beobachtung der meteorologischen Lage und der Hochwassersituation im Flussgebiet.

Aufgrund der aktuellen Lage sind viele der Maßnahmen jedoch bereits jetzt in Kraft. Umweltsamtleiter René Herold geht davon aus, dass auch Alarmstufe 2 wohl in der Nacht von Sonntag zu Montag überschritten wird.

Trotz aller Sorgen vor einem neuen Hochwasser: Viele Dresdner nutzten das schöne, teilweise sogar sonnige Wetter am Samstagabend zum Bummel entlang der Carolabrücke.

17.00 Uhr: Petitionen fordern Wiederaufbau der Carolabrücke nach historischem Vorbild

Die Carolabrücke in ihrer jetzigen Form steht seit 1971. Die erste Carolabrücke wurde in den Jahren 1892 bis 1895 gebaut und 1945 durch Einheiten der Waffen-SS zerstört. Da ein Komplettabriss der sogenannten "Zweiten Carolabrücke" immer wahrscheinlicher wird, fordern mittlerweile zwei Petitionen den Wiederaufbau nach dem alten Vorbild.

Mehr zu den Hintergründen und Erfolgsaussichten lesen Sie hier.

16.15 Uhr: 30 bis 50 Zentimeter höhere Pegel wegen der Carolabrücke

Mittlerweile liegen im Rathaus verschiedene Szenarien vor, welche Auswirkungen die in der Elbe liegende Teile der Carolabrücke auf den Pegelstand der Elbe im Dresdner Stadtgebiet haben könnten. Nach dieser Abschätzung wird der Grundpegelstand der Elbe in Dresden von den Trümmern "nicht signifikant beeinträchtigt".

Die Strömungsverhältnisse im Wasser sowie die Strömungsgeschwindigkeiten werden sich im Bereich des von den Brückenteilen gebildeten Wehrs nach der Carolabrücke jedoch verändern. Bis zur Marienbrücke wird sich wieder Abfluss der Elbe jedoch wieder an den normalen Strömungsverlauf angeglichen haben.

Es wird weiterhin oberhalb der Carolabrücke einen Aufstau durch die im Wasser befindlichen Brückenteile geben, welcher ab der Carolabrücke bis etwa auf Höhe der Waldschlößchenbrücke circa 30 bis 50 und weiter abflachend auf weniger Zentimeter bis Laubegast den Elbepegel erhöht.

"Dies ist im Rahmen der Hochwasserabwehr jedoch beherrschbar", sagt Umweltamtsleiter René Herold. Die Hochwasserabwehrpläne seien grundsätzlich weiter anwendbar. Sie wurden vor dem Hintergrund der neuen Situation geprüft und angepasst. Demnach kann es sein, dass in bestimmten Hochwasserrisikogebieten eher mit Abwehrmaßnahmen begonnen werden muss. "Alle Beteiligten sind für solche Fälle sensibilisiert und darauf vorbereitet", sagt Herold.

13.45 Uhr: So geht es bei der Weißen Flotte weiter

"Die Flotte fährt heute verkürzt", sagt Christoph Springer, der Sprecher der Sächsischen Dampfschifffahrt in Dresden. Hintergrund seien weniger die steigenden Elbe-Pegel im Bereich, als vielmehr das hohe Treibgut-Aufkommen, dass die Kapitäne in der Elbe beobachtet haben: "Das ist extrem viel", so Springer.

Von den Einschränkungen betroffen ist der Bereich zwischen Bad Schandau und der eingestürzten Carolabrücke in Dresden. Das Risiko von Beschädigungen durch Treibgut sei zu groß. Ab Sonntag wird der Fahrbetrieb wegen des erwarteten Hochwassers eingestellt.

Auch im Bereich von Dresden elbabwärts werden die Fahrten schon an diesem Sonnabendnachmittag eingestellt. Die Flotte hat ihre Schaufelraddampfer bereits in den Riesaer Hafen gebracht, wo sie bis zum Ende des Hochwassers bleiben werden. Ein Grund dafür ist auch die Gefahr von Beschädigungen durch Treibgut. Wegen der in der Elbe liegenden Brückentrümmer sei die Strömung am Altstädter Ufer deutlich größer und damit auch das Risiko von Beschädigungen durch Treibgut.

Die deutlich robusteren Salonschiffe Cosel und August der Starke liegen jedoch wie immer am Terassenufer, sagt Springer.

13.20 Uhr: In 14 Tagen "fundierte Ergebnisse" über Zukunft der Brücke

Nach Angaben von Simone Prüfer, der Leiterin des Dresdner Straßen- und Tiefbauamtes, dienen die Probebohrungen auf den noch erhaltenen Brückenzügen A und B auch zur Ermittlung der Schadensursache und zur Prüfung der Standsicherheit der Brücke. "Wir legen Spannglieder frei", sagte die Ingenieurin, um die Litzen begutachten zu können. "Dazu haben wir jetzt die Möglichkeit."

Beim eingestürzten Brückenzug sei an der Bruchstelle Korrosion an diesen Bauteilen festgestellt worden. Dafür sind Schadstoffeinträge, wie etwa Chlorid vom Tausalzeinsatz, ursächlich. Prüfer geht davon aus, in etwa 14 Tagen Ergebnisse dieser Untersuchungen zu haben - für eine fundierte Aussage über die Frage, "ob wir Teile der Brücke nutzen können" oder ob nur noch ein Abbruch infrage kommt.

Schon am Freitag hatte die Amtsleiterin in einer Rathaus-Pressekonferenz der Stadtverwaltung geschätzt, dass ein Neubau "sicherlich" notwendig sei. Den noch erhaltenen beiden Zügen der Carolabrücke drohe durch das Hochwasser keine Gefahr. Nach dem Hochwasser wird die Beräumung der in die Elbe gestürzten Brückenteile fortgesetzt.

12.20 Uhr Abrissarbeiten werden am Samstagabend abgeschlossen

"Wir sind vorsichtig optimistisch", sagte Feuerwehr-Sprecher Michael Klahre in einem neuen Pressestatement am Samstagmittag. Über die gesamte Nacht hin liefen die Abrissarbeiten auf der Neustädter Seite. "Es wurde ohne Pause gearbeitet", so Klahre weiter.

Trümmerteile werden noch immer zerkleinert und weggefahren. "Wir werden heute Abend die Arbeiten vorerst abschließen können." Das Neustädter Ufer ist dann wieder frei von den Trümmerteilen der kontrolliert eingestürzten Brückenabschnitte. Die schweren Fahrzeuge kommen weg, das Hochwasser soll sich ausbreiten können.

Weiterhin finden permanent Überwachungsarbeiten im Bereich der Brücke statt. Die Probebohrungen dienen der Ursachenforschung und der Überwachung der noch stehenden Brückenteile.

"Feuerwehr kümmert sich jetzt um Hochwasserabwehr", so Klahre weiter.

10.40 Uhr: Neue Probebohrungen auf Carolabrücke

Auf den noch stehenden Brückenzügen A und B sind heute Menschen im Einsatz. Unter anderem werden Probebohrungen getätigt und es finden Messungen statt, um nachzuvollziehen, wie sicher die beiden Züge sind und wie sie sich weiterhin bewegen.

10.15 Uhr: Der Bergepanzer Büffel: "Sehr starkes Gerät"

Oberstleutnant Robert Habermann vom Landeskommando Sachsen der Bundeswehr stellt am Sonnabendmorgen zwei Bergepanzer vor. Die Kettenfahrzeuge vom Typ "Büffel" können Lasten von bis zu 30 Tonnen heben und mit 7,5 Tonnen an ihrem Kranausleger sogar fahren. "Zweimal 1.500 PS für die Stadt Dresden", sagt Habermann. Er freue sich, die Stadt in dieser Situation unterstützen zu können. Die beiden Kettenfahrzeuge sind am Freitagnachmittag eingetroffen. 30 Soldaten aus Marienberg in Sachsen sowie aus Bad Frankenhausen und Bad Salzungen in Thüringen sind vor Ort und können im Havariefall schnell Hilfe leisten - etwa wenn Bagger auf dem aufgeweichten Untergrund ins Schlingern kommen oder gar umfallen. Bei den "Büffeln" handle es sich um "sehr starkes Gerät".

Dann dröhnt einer der beiden 1.500 PS-Motoren auf und ein Soldat schwenkt den Kranausleger nach vorne. "Bergebereitschaft hergestellt!" meldet ein anderer.

Habermann ist Pressesprecher des Landeskommandos Sachsen in der Marienallee Dresden. Es sei nicht ausgeschlossen, dass die Bundeswehr angesichts des Hochwassers auch in Ostsachsen oder anderen Regionen Deutschlands zum Einsatz kommt. "Wir bedanken uns für die sehr gute Zusammenarbeit mit der Stadt und den zivilen Kräften", sagt Habermann.

9.45 Uhr: Es geht gut voran - aber die Zeit drängt

Am Neustädter Elbufer gehen die Arbeiten an der Carolabrücke gut voran. Das sagt Feuerwehrsprecher Michael Klahre am Morgen in einer Pressekonferenz vor Ort. "Wir arbeiten unter Hochdruck - aber uns läuft die Zeit davon!" Die Einsatzkräfte hoffen bis Sonntag einen Großteil der Abrisstrümmer beseitigt zu haben, ehe das Hochwasser so weit gestiegen ist, dass die Tätigkeiten eingestellt werden müssen.

Der Abriss läuft seit Donnerstagabend. Im Einsatz sind neben Bediensteten der Stadt und der Feuerwehr mehrere Spezialfirmen sowie Kräfte des Technischen Hilfswerks (THW) und seit Freitagnachmittag auch Soldaten der Bundeswehr mit zwei Bergepanzern.

8.15 Uhr: Das Wasser der Elbe steigt weiter

Der Pegelstand der Elbe liegt mittlerweile bei 2,58 Meter. Erste Teile der eingestürzten Carolabrücke sind bereits überflutet. Die Abbrucharbeiten laufen dennoch weiter. Die Prognosen berechnen momentan einen Hochwasserstand von deutlich über fünf Meter, der in der Nacht zu Montag erreicht werden soll. Damit würde mindestens Alarmstufe 2, wahrscheinlich sogar Alarmstufe 3 ausgerufen werden.

Samstag, 14. September, 8.00 Uhr: Stadt informiert 8.45 Uhr zum Fortgang der Abbrucharbeiten.

Guten Morgen. Trotz Wind und teilweisem Sturm wurde auch nachts an der Carolabrücke weiter gearbeitet. Bilder des Livestreams zeigen momentan eine eher ruhe Baustelle, einzelne Bagger arbeiten weiter. Gegen 8.45 Uhr informiert die Stadt gemeinsam mit der Bundeswehr über die weiteren Einsatzmaßnahmen an der Carolabrücke.

20.29 Uhr: Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!Wie geplant läuft der Abriss weiter, die Arbeiten werden aber zum Wettlauf mit dem Hochwasser. Wir pausieren an dieser Stelle unseren Newsblog und wünschen insbesondere den Einsatzkräften an der Carolabrücke, dass sie eine weitere Nacht ohne böse Überraschungen beim Abriss überstehen. Am Samstag setzen wir unsere Berichterstattung an dieser Stelle fort.

19.37 Uhr: So geht es nun an der Carolabrücke weiter

Die Abbrucharbeiten am Neustädter Ufer der Carolabrücke gehen über das Wochenende trotz Dauerregens unvermindert weiter. Bis Sonntagabend wollen die Helfer es geschafft haben, die dortigen Trümmerteile des Brückenzuges C zu verkleinern und wegzuschaffen. Denn dann wird durch Hochwasser ein Pegelstand der Elbe von vier Metern erwartet.

Die noch stehenden Teile auf der Altstädter Seite bleiben indes zunächst stehen – wenn sie nicht von allein einstürzen. Auch die Entfernung der seit Mittwoch in der Elbe liegenden Teile ist zunächst nicht geplant. Die Wasserschutzpolizei wird Behördenangaben zufolge im Fluss liegende Trümmer mit Bojen ausstatten, um sie im Hochwasserfall noch orten zu können.

18.18 Uhr: Das sind die Bundeswehr-"Büffel" an der Carolabrücke

Bei den beiden Fahrzeugen der Bundeswehr handelt es um spezielle Bergepanzer vom Typ "Büffel". Wie die Feuerwehr schon vor Eintreffen der Gefährte mitteilte, sind sie zunächst vor allem für den Fall da, dass die zivile Räum- und Bergetechnik ausfällt.

Nach Militär-Angaben kann der 1.500 PS starke "Büffel" mit seiner Krananlage 30 Tonnen heben. Das Fahrgestell entspricht dem eines Kampfpanzers Leopard 2. Der "Büffel" ist in der Lage, Hindernisse aus dem Weg zu räumen und Erdreich abzutragen. Auch Gewässerdurchfahrten sind mit ihm möglich möglich.

17.45 Uhr: Bergepanzer der Bundeswehr treffen ein

Auf den völlig durchnässten Elbwiesen neben der Carolabrücke ist der erste Bergepanzer der Bundeswehr eingetroffen. Insgesamt werden zwei Bergepanzer der Bundeswehr dabei helfen, so viele Teile der Brücke wie möglich abzutransportieren. Das wird über den Elbradweg passieren, der kurzfristig verfestig wurde. So schnell wie möglich deshalb, weil die Elbe näher kommt. Der Pegel liegt aktuell bei zwei Metern, womit die Elbe in Dresden nun offiziell Hochwasser führt.

16.30 Uhr: Mehr als 600 Unterschriften für Wiederaufbau nach historischem Vorbild

Sowohl der Baubürgermeister als auch die Straßenamtschefin haben erklärt, dass auch die beiden verbleibenden Brückenzüge wahrscheinlich abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden müssen. Vor diesem Hintergrund ist bei der Stadt Dresden eine Petition initiiert worden, die den Wiederaufbau nach historischem Vorbild vorsieht - so wie vor der Zerstörung 1945 und dem Wiederaufbau bis 1971. Die Petition zählte am Freitagnachmittag bereits 617 Unterzeichner.

"Angesichts des Einsturzes eines Teils der Carolabrücke in der Nacht zum 11. September 2024 fordern wir, den Wiederaufbau dieses Bauwerks nach dem historischen Vorbild der ersten Carolabrücke von 1895 zu planen und umzusetzen", fordern die Petenten. "Die von 1892 bis 1895 unter der Leitung von Hermann Klette erbaute historische Carolabrücke war nicht nur ein funktionales Bauwerk, sondern ein architektonisches und kulturelles Wahrzeichen der Stadt Dresden." Ob die Petition Erfolg haben wird, entscheidet der Petitionsausschuss der Stadt.

16.19 Uhr: Emotionale Reaktionen auf Brückeneinsturz in sozialen Netzwerken

Eine der wichtigsten Verkehrsadern Dresdens liegt in Schutt und Asche, die Stadt ist geschockt. Welche Gefühle der Einsturz der Carolabrücke auf sie ganz persönlich auslöst, haben uns Social-Media-User erzählt. Von Problemen mit Stau, Brücken-Ängsten und Kindheitserinnerungen berichtet unsere Reporterin Dominique Bielmeier.

15.41 Uhr: "Ein Brücken-Neubau wird sicherlich notwendig sein"

In der Stadtverwaltung wird ein kompletter Neubau der Carolabrücke nicht ausgeschlossen. Nachdem bereits Baubürgermeister Stefan Kühn (Grüne) am Donnerstag im Stadtrat von einem Neubau gesprochen hat, teilt auch Simone Prüfer, die Leiterin des Straßen- und Tiefbauamts, diese Einschätzung. "Es wird sicherlich ein Neubau notwendig sein", sagte sie bei einer Pressekonferenz am Freitag. Zunächst sei der Zustand der beiden Züge A und B genau zu untersuchen. Das Lagebild sei noch nicht klar. Aber nach derzeitiger Lage "gehen wir davon aus".

Zehn Bagger, viele Lastkraftwagen und ungezählte Mitarbeiter von Fachfirmen arbeiten rund um die Uhr auf der Neustädter Elbseite. Sie zerkleinern die zerstören Spannbetonbrocken des C-Zuges und transportieren den Bauschutt zu einem Zwischenlager am Alten Leipziger Bahnhof. "Die Kräfte, auch vom Technischen Hilfswerk und der Feuerwehr, leisten eine wunderbare Arbeit", sagt Simone Prüfer. Vor dem Hochwasser müsse so viel wie möglich von dem Bruchmaterial beseitigt werden, ehe die Arbeiten aufgrund des Elbepegels unterbrochen werden müssen.

15.06 Uhr: Teile der Weißen Flotte werden zeitweise nach Riesa verlegt

Am heutigen Freitag sollen insgesamt vier Dampfer in den Riesaer Hafen kommen, wie es von der Weißen Flotte heißt. Hintergrund ist nach Angaben des Unternehmens die Lage im Zusammenhang mit der teilweise eingestürzten Carolabrücke und dem angekündigten Elbehochwasser. Neben dem Dampfer "Meissen" sollen auch die Schiffe "Dresden", "Leipzig" und "Pillnitz" in die Elbestadt fahren.

14.19 Uhr: Elbe-Höchststand in Dresden für Mittwoch/Donnerstag erwartet

Angesichts der Trümmer der Carolabrücke in der Elbe schaut Dresden gebannt auf die Wetter- und Hochwasserprognosen. Das Landeshochwasserzentrum hat am Nachmittag nun seinen neuen Hochwasserwarnbericht für die Elbe veröffentlich. Demnach hat es im Einzugsgebiet der Elbe und Moldau auf tschechischem Gebiet in den letzten 24 Stunden bereits ergiebig geregnet. Bis Montag erwartet das Landeshochwasserzentrum in diesem Bereich weitere Niederschläge von 100 bis 250 Litern pro Quadratmeter.

Für Dresden bedeutet das, dass die Alarmstufe 1 voraussichtlich in den frühen Sonntagmorgenstunden überschritten wird. Der Höchststand wird für Mittwoch zu Donnerstag im Bereich der Alarmstufe 3 (sechs bis sieben Meter) erwartet.

13.47 Uhr: Fahrgastverband gegen Öffnung der Augustusbrücke für Autos

Nach dem Teileinsturz der Carolabrücke werden von verschiedenen Stadtratsfraktionen Forderungen laut, die Augustusbrücke für Kraftfahrzeuge freizugeben. Die Stadtverwaltung hatte am Donnerstag bestätigt, dies zu prüfen. Dies lehnt der Fahrgastverband Pro Bahn Mitteldeutschland ab. Michael Koch vom Verband sagte am Freitag: "Die Augustusbrücke wird täglich von zahlreichen Straßenbahnen genutzt, welche eine zentrale Rolle im Dresdner Nahverkehr spielen." Eine Freigabe für Autos, Lkw und Motorräder würde zu zusätzlichen Staus führen, die nicht nur den Straßenbahnverkehr behinderten, sondern auch die Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit der öffentlichen Verkehrsmittel massiv beeinträchtigten. Die Folge seien gravierende Auswirkungen auf die Fahrgäste.

13.22 Uhr: Trümmer sollen bis Sonntag abtransportiert werden

Seit der Nacht zum Freitag laufen die Abrissarbeiten am Brückenzug C auf der Neustädter Elbseite. "Wir kämpfen gegen die Zeit", sagt Feuerwehrsprecher Michael Klahre mit Blick auf das erwartete Hochwasser. "Wir wollen das Abbruchmaterial so schnell wie möglich abtransportieren. Bis zum Sonntag soll alles bis auf den zuerst eingestürzten Bereich weg sein."

Die Trümmer werden über den Elberadweg zum Alten Leipziger Bahnhof gebracht, wo ein Zwischenlager eingerichtet wurde.

Um einen reibungslosen Ablauf - also freie Fahrt für die Transporte, ungestört und so schnell wie möglich - zu ermöglichen, wurde der Elberadweg zwischen dem Pieschener Hafen und der Einsatzstelle komplett gesperrt. Leider würden sich immer wieder Menschen nicht daran halten. Klahre bittet daher um Verständnis, den Radweg zu meiden.

13.15 Uhr: Am Pfeiler befand sich die Schwachstelle

Dresdens Straßenamtsleiterin Simone Prüfer hat am Mittag weitere Details zur Unglücksursache bekanntgegeben. Man habe an der Einbruchstelle auf Neustädter Seite, direkt über dem zweiten Pfeiler, festgestellt, dass die Litzen in den vorgespannten Gliedern im Beton korrodiert waren. Am Pfeiler habe sich der Schwachpunkt befunden.

Wie geht es jetzt weiter? Man untersuche nun den Zustand der Brückenzüge A und B, die auch genau auf mögliche Bewegungen überwacht werden. Man wisse aber bereits, dass der mittlere Brückenzug B eine Verformung um 8 bis 15 Zentimeter aufweist.

12.10 Uhr: Bergepanzer der Bundeswehr rücken an

Die Abrissarbeiten liegen im Plan. Das hat die Stadtverwaltung am Mittag mitgeteilt. Sechs Abrissbagger seien derzeit am Königsufer im Einsatz.

"Statiker prüfen gerade, was mit den schräg hängenden Teilen der Brücke auf der Neustädter Seite passiert. Mit Blick auf den steigenden Wasserstand der Elbe wäre es besser, diese würden flach im Wasser liegen", so die Stadt.

Ein Schwenkarmgerät sei angefordert worden, um Arbeiten an den oberen Brückenteilen zur ermöglichen. Am Freitagnachmittag sollen auch zwei Bergepanzer der Bundeswehr kommen. Es sollen so viele Teile der Brücke wie möglich abtransportiert werden. Das wird über den Elbradweg passieren, der kurzfristig verfestig worden sei. Gelagert werden die Teile aktuell am Alten Leipziger Bahnhof.

Entgegen erster Aussagen sollen die Teile des Brückenzuges C auf der Altstädter Seite vorerst nicht abgerissen werden, sofern sie nicht von selbst fallen.

Derweil geht die Suche nach der Einsturzursache weiter. Fachleute des Straßen- und Tiefbauamtes entnehmen am Freitag aus dem Abbruchmaterial Proben zur weiteren Prüfung. Im nächsten Schritt sollen auch Proben in den Brückenteilen B an den Spanngliedern über den Pfeilern entnommen werden. Die Wasserschutzpolizei wird die in der Elbe verbleibenden Teile der Brücke mit Bojen ausstatten, um sie im Hochwasserfall zu verorten.

11.24 Uhr: Neue Hochwasserprognose für Dresden

Das Landeshochwasserzentrum hat die Hochwasserprognose für Dresden deutlich nach oben korrigiert. Demnach rechnen die Experten am frühen Sonntagmorgen mit einem Pegel von vier Metern und damit einem Überschreiten der Alarmstufe 1. Ebenfalls am Sonntag, wahrscheinlich am Abend, soll die Alarmstufe 2 erreicht werden, also ein Wasserstand von fünf Metern. Am Montagmorgen soll der Pegel bei knapp 5,60 Meter liegen - Tendenz steigend. Die Vorhersagen sind mit großen Unsicherheiten behaftet, da der Starkregen im tschechischen Einzugsgebiet der Elbe noch nicht gefallen ist. Örtliche Schwerpunkte und genaue Regenmengen sind noch ungewiss.

Aussagen des Dresdner Umweltamtes zufolge würde der in der Elbe liegende Teil der Carolabrücke keine Auswirkungen auf den grundsätzlichen Pegel des Flusses stromauf- und abwärts haben. Die Stadt hatte eine Untersuchung in Auftrag gegeben. "Die Kernaussage lautet, es hat es keine signifikanten Auswirkungen auf den grundsätzlichen Pegel der Elbe", sagte Umweltamtsleiter René Herold am Donnerstagabend. "Das Teil wird umflossen werden, dadurch nimmt aber die Strömungsgeschwindigkeit zu. Sie sinke der Marienbrücke wieder ab."

Welche Auswirkungen die Brückenteile konkret in der Altstadt hätten, sei laut Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen (Grüne) aber noch unklar. Im Innenstadtbereich seien aufgrund des Hindernisses in der Elbe Veränderungen erforderlich. Was das genau bedeute, werde noch berechnet. Alle Beteiligten würden informiert.

Das bedeuten die Elbe-Hochwasseralarmstufen

  • Alarmstufe 1 (ab Pegelstand: 4 Meter): Wetterlage, Wettervorhersagen und die Hochwassersituation im Flussgebiet werden ständig beobachtet. Da sich das Elbe-Einzugsgebiet zu 95 Prozent in Tschechien befindet, schwillt der Fluss dort zuerst an. Zwischen Usti und Dresden gibt es eine Vorwarnzeit von 16 Stunden. Darüber hinaus werden die technische Einsatzbereitschaft sowie die Informations- und Meldewege überprüft.
  • Alarmstufe 2 (ab Pegelstand: 5 Meter): Zusätzlich zur ständigen Beobachtung der Elbe und des Wetters werden nun Evakuierungsmaßnahmen und die aktive Hochwasserbekämpfung vorbereitet. Außerdem wird die Einsatzbereitschaft der zuständigen Einsatzkräfte hergestellt. Erreicht der Dresdner Pegel 5,60 Meter, werden die mobilen Verschlüsse an der Münz- und der Brühlschen Gasse aufgebaut und das Flutschutztor an der Weißeritzstraße ausgefahren. Steigt die Elbe weiter, folgen die anderen Tore und mobilen Anlagen.
  • Alarmstufe 3 (ab Pegelstand: 6 Meter): Jetzt beginnt die Hochwasserbekämpfung. An gefährdeten Stellen werden vorbeugend Sicherungsmaßnahmen ergriffen, beispielsweise Sandsackbarrieren aufgebaut. Darüber hinaus werden Einsatzstäbe eingerichtet. An bekannten Gefahrenstellen werden Hochwasserschutzmaterialien bereitgestellt. Dazu zählen unter anderem Sand und Sandsäcke.
  • Alarmstufe 4 (ab Pegelstand 7 Meter): Gefahren für das Leben, die Gesundheit und die Versorgung der Bevölkerung werden nun aktiv und prioritär bekämpft.

11.08 Uhr: Sachsen verzichtet auf Hilfsangebot aus TschechienTschechische Einsatzkräfte werden bei der Trümmerbeseitigung der Carolabrücke in Dresden nicht benötigt. Über diese Entscheidung wurde am Donnerstagabend der Generaldirektor der tschechischen Feuerwehr, Vladimír Vlček, aus der sächsischen Landeshauptstadt informiert.

„Die deutsche Seite hat sich dafür entschieden, Technik der Bundeswehr einzusetzen“, sagte Vlček der Prager Nachrichtenagentur ČTK. Eine tschechische Einheit sei mit 20 Feuerwehrleuten und zwei Bergepanzern einsatzbereit gewesen.

Die Feuerwehrleute hatten Erfahrungen bei einer ähnlichen Aktion in Prag gesammelt. Dort war 2017 eine Fußgängerbrücke in die Moldau gestürzt. Die Feuerwehr hatte seinerzeit die Trümmer geborgen.

10.20 Uhr: Arbeiten werden nach kurzer Pause fortgesetzt

Die Einsatzkräfte und Mitarbeiter der beteiligten Abbruchfirmen haben nach einer kurzen Pause am Morgen die Abrissarbeiten fortgesetzt. Die Trümmer werden im Laufe des Tages zerkleinert und weggebracht. Wie lange das dauern wird, ist noch unklar.

9.37 Uhr: Habeck und Lemke zu Carolabrücke: Land darf nicht zerbröselnBundeswirtschaftsminister Robert Habeck und Bundesumweltministerin Steffi Lemke haben ihre Unterstützung für den Wiederaufbau der Dresdner Carolabrücke zugesagt. Der Einsturz sei ein Schock und ein Alarmsignal, sagten die beiden Grünen-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Wir sind heilfroh, dass bei dem Brückeneinsturz niemand zu Schaden gekommen ist."

Für einen schnellen Neubau habe die Bundesregierung schon viele Möglichkeiten gesetzgeberisch geschaffen, so Habeck und Lemke. "Ersatzneubauten sollten und können sehr schnell genehmigt werden. Und wenn es noch irgendwo hakt, dann sehen wir zu, dass man das gelöst bekommt."

Das gelte nicht nur für die Brücke in Dresden, sondern für alle 4.000 Brücken, die repariert und ersetzt werden müssten. "Wir dürfen nicht zulassen, dass unser Land zerbröselt. Die Infrastruktur ist über Jahrzehnte vernachlässigt worden. Das können wir nicht hinnehmen. Das ist eine Frage der Sicherheit."

8.52 Uhr: Der Moment des zweiten und kontrollierten Einsturzes

Kontrolliert ist in der Nacht zum Mittwoch der bis dahin nicht eingestürzte Teil des Brückenzuges C zu Fall gebracht worden. Derzeit laufen die Räumarbeiten auf der Neustädter Seite. Anschließend soll der noch vorhandene Teil des Brückenzuges auf der Altstädter Seite beseitigt werden. Hier sehen Sie den Abriss der Brückenreste und den Moment des kontrollierten Einsturzes im Video:

8.35 Uhr: Teile in der Elbe werden noch nicht weggeräumt

Die Arbeiten konzentrieren sich nach wie vor auf den Abriss des Brückenzuges C auf Neustädter Seite. Das teilte die Feuerwehr vor wenigen Minuten mit. Außerdem dementierte sie Gerüchte, wonach weitere Sprengungen geplant wären. Auch die Brückenteile, die in der Elbe liegen, werden laut Feuerwehr noch nicht weggeräumt.

7.57 Uhr: Beschädigter Teil der Carolabrücke wird komplett abgerissen

An der schwer beschädigten Carolabrücke reißen die Einsatzkräfte derzeit einen Brückenstrang komplett ab. Es handelt sich um den Teil, von dem in der Nacht zum Mittwoch ein rund 100 Meter langer Abschnitt in die Elbe gestürzt war. Die einzelnen Brückenelemente seien voneinander getrennt und gesteuert zum Einsturz gebracht worden, sagte Feuerwehrsprecher Michael Klahre am Freitagmorgen der dpa. Die herabgestürzten Trümmer werden demnach zerkleinert und so schnell wie möglich abtransportiert. Die beiden noch stehenden Stränge der Brücke bleiben weiterhin gesperrt.

7.36 Uhr: Heftige Regenfälle in Tschechien bringen Elbe-Hochwasser

Heftige Regenfälle in Tschechien werden ab Sonntag zu einem Hochwasser in der Elbe führen. Nach dem Teileinsturz der Carolabrücke in Dresden bringt dies eine zusätzliche Gefahr für das schwer beschädigte Bauwerk. Weil es auch in Polen heftig regnen soll, wird zudem an Neiße und Spree Hochwasser erwartet.

Laut Landeshochwasserzentrum sollen in Tschechien und Südpolen mit dem Iser- und dem Riesengebirge bis zum Montag 200 Liter Niederschlag pro Quadratmeter binnen 72 Stunden fallen. In den oberen Berglagen seien sogar 350 Liter möglich. Auch in Ostsachen ist mit Dauerregen zu rechnen.

Die weitere Entwicklung der Lage werde intensiv beobachtet, teilte das sächsische Landesumweltamt mit. Das Landeshochwasserzentrum werde heute Nachmittag Hochwasserwarnungen für die Lausitzer Neiße, die Spree und die Elbe herausgeben. Alle Infos zur Wetterlage in Sachsen finden Sie in unserem Newsblog.

7.19 Uhr: Sachsen fehlt zum Wiederaufbau der Carolabrücke das Geld

Die Stadt Dresden geht davon aus, dass die Carolabrücke komplett neu errichtet werden muss. Die Frage der Finanzierung eines Wiederaufbaus ist jedoch völlig offen. Aktuell zeichnet sich ab, dass zurzeit weder die sächsischen Kommunen noch der Freistaat über die notwendigen Finanzmittel verfügen, um alle Problemprojekte zügig abzuarbeiten.

So stehen den mehr als 400 Städten und Gemeinden in Sachsen insgesamt pro Jahr lediglich 175 Millionen Euro zur Verfügung, um damit Straßen und Brücken instandzusetzen, zu erneuern oder neu zu bauen. Mehr dazu lesen Sie hier.

5.06 Uhr: Binnenschifffahrt nach Brückeneinsturz: "Trifft uns hart"Der Teileinsturz der Dresdner Carolabrücke wirkt sich auch auf die Binnenschifffahrt aus. "Das trifft uns natürlich hart", sagte Mandy Hofmann, Sprecherin der Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe (SBO). Zwar seien die konkreten Auswirkungen noch nicht absehbar, doch nach dem Niedrigwasser der vergangenen Wochen habe man auf steigende Wasserstände gehofft. Die letzte Verladung gab es laut Hofmann im Juli - in den vergangenen zwei Monaten fand keine statt.

Der Dresdner Hafen selbst kann aus Richtung Magdeburg angefahren werden. Von den durchschnittlich 40-50 Schiffen, die die Landeshauptstadt jährlich anfahren, kommen allerdings die meisten aus Tschechien. Von dort aus ist nun kein Durchkommen. "Die tschechischen Häfen sind quasi gefangen, die Schiffe können nicht raus", sagte Hofmann. Binnenschifffahrt sei von den Häfen der SBO in Lovosice und Decin aktuell nicht möglich.

Alternativen werden derzeit geprüft, doch sie sind mit höheren Kosten und höherem Aufwand verbunden. So ist etwa das Umladen auf Lkws schwierig, da es sich bei den Transportgütern oft um sehr große Teile handelt. Geprüft werden auch die Möglichkeiten aus Richtung Magdeburg.

Die SBO hatte im vergangenen Jahr einen Güterumschlag von 2,7 Millionen Tonnen zu verzeichnen, die drei sächsischen Häfen Dresden, Riesa und Torgau knapp zwei Millionen Tonnen. In Dresden wurde Schwergut wie Turbinen, Transformatoren oder Generatoren verladen. Zum Unternehmen gehören auch Standorte in Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Tschechien.

Freitag, 13. September, 4.30 Uhr: Teilabriss läuft, übriger Brückenzug auf Neustädter Seite zum Einsturz gebracht

In der Nacht sind die Abrissarbeiten an der Carolabrücke weitergegangen. Mit Baggern und Spezialfahrzeugen wurde der Brückenzug auf der Neustädter Seite zunächst weiter abgetragen. Um 2.50 Uhr konnte der erste verbliebene Teil des Brückenzugs C schließlich zum Einsturz gebracht werden. Wenige Minuten später brach das zweite Brückenteil des C-Brückenzuges ein, das sich bereits im Vorfeld immer weiter durchgebogen hatte, berichtet die Feuerwehr. Anschließend begannen die ersten Aufräumarbeiten. Die Trümmerteile werden mit Spezialmaschinen zerkleinert, um sie abtransportieren zu können.

Zuvor waren Straßenbahnschienen und Fernwärme-Rohre auf der Neustädter Seite der Brücke mit kleinen Sprengungen getrennt worden. Um den Brückenkopf auf dieser Elbseite war ein Sicherheitsbereich von 100 Metern eingerichtet worden.

Die Zeit für die Einsatzkräfte drängt: Ab Sonntag wird Hochwasser an der Elbe vorhergesagt, was die Gefahr noch einmal erheblich verschärfen würde.

23.25 Uhr: Abriss hat begonnen

Eine staubige Sache: Ein Bagger hat begonnen, den beschädigten, noch stehenden Brückenzug abzureißen. Gestartet haben die Arbeiten zwischen dem Neustädter Brückenkopf und dem ersten Pfeiler. Bei dem Herausreißen des Betons entsteht viel Staub.

22.55 Uhr: Weitere Sprengung an der Brücke

Ein lauter Knall gut eine Stunde nach der letzten Sprengung schreckt die Dresdner auch in anderen Stadtteilen auf. Das Wichtigste zuerst: Es gab keinen ungeplanten Zusammenbruch des Bauwerks.

Nach Feuerwehrangaben war eine weitere Sprengmaßnahme erforderlich - und erfolgreich. Damit kann nun der Abriss starten. Dabei helfen in der Nacht nach Behördenangaben neben Bundeswehr und Technischem Hilfswerk auch Spezialfirmen mit schwerem Gerät.

22.03 Uhr: Nächtliche Abrissarbeiten an der Carolabrücke

Nachdem die unter Spannung stehenden Verbindungen gekappt sind, könnte der kontrollierte Abriss nun in der Nacht stattfinden. Die Zeit für die Einsatzkräfte drängt: Denn Dresden erwartet ein Hochwasser der Elbe. Der Deutsche Wetterdienst hat am Abend bereits eine Unwetterwarnung vor Dauerregen für Teile Sachsens herausgegeben.

21.43 Uhr: Sprengung auf der Brücke erfolgt

Ein Warnsignal kündigte es an - dann folgte ein sehr lauter Knall. Dieser war auch in anderen Stadtteilen zu hören. Damit dürften auch die Fernwärm-Rohre getrennt sein. Die Feuerwehr geht von einer erfolgreicher Sprengung aus.

21.10 Uhr: Arbeiten an der Brücke verzögern sich

Eigentlich sollte um 20.45 Uhr ein Sprengverfahren weitere unter Spannung stehende Brückenteile trennen. Doch es gibt Verzögerungen: Wie ein Sächsische.de-Reporter berichtet, ist nun erst 21.45 Uhr damit zu rechnen.

20.35 Uhr: Baubürgermeister rechnet mit Neubau der kompletten Brücke

Dresdens Baubürgermeister Stephan Kühn (Grüne) bezweifelt im Stadtrat, dass ein Prüfingenieur den mittleren wohl auch beschädigten Brückenzug jemals freigeben würde. "Deshalb gehen wir von Ersatzneubau aus." Das hieße, die Carolabrücke muss komplett neu gebaut werden.

Weil es sich dabei um einen Ersatzneubau handeln würde, benötigt die Stadt Dresden dafür zwar kein langes Planfeststellungsverfahren. Aber die Brücke muss zunächst geplant werden, dann gehen Ingenieurbüros an die Ausführungsplanung und danach kann der Bau europaweit ausgeschrieben werden. Die Brücke wird vermutlich Jahre nicht zur Verfügung stehen. Die Kosten benennt Kühn mit "mindestens 100 Millionen Euro". Er sagt, dass Dresden da auch auf Bund und Land angewiesen sei, sich zu beteiligen.

20.28 Uhr: Immer noch viele Schaulustige in Dresden unterwegs

An den öffentlich zugänglichen Stellen rund um die abgesperrte Einsatzstelle, wie etwa der Augustusbrücke oder der Brühlschen Terrasse, stehen noch immer viele Menschen, die sich den Verlauf der Arbeiten ansehen.

20.13 Uhr: THW richtet sich auf arbeitsreiche Nacht ein

Am Königufer auf der Neustädter Seite Dresdens bereitet sich indes das Technische Hilfswerk direkt neben der Carolabrücke auf den Nachteinsatz vor. Auf der abgesperrten Fläche dort stehen mehrere schwere Baumaschinen, darunter auch große Bagger. Nach den noch laufenden Trennarbeiten der unter Spannung stehenden Teile sollen die eingestürzten Brückenteile mit der Technik heruntergeholt, zertrümmert und abtransportiert werden.

Wegen einer kleineren Verzögerung ist das Sprengverfahren jetzt für 20.45 Uhr geplant, berichtet ein Sächsische.de-Reporter.

19.45 Uhr: Straßenbahnschienen erfolgreich getrennt

Der erste Schritt hat geklappt: Die Einsatzkräfte haben mit einem sogenannten Thermit-Schneid-Verfahren die Schienen der Straßenbahn an der Carolabrücke erfolgreich getrennt. Als nächstes sollen nun die dort verlaufenden Fernwärmeleitungen mittels Sprengung gekappt werden.

19.15 Uhr: Abrissarbeiten haben begonnen

Mit einem Warnsignal und wohl einer kleineren Sprengung haben die Abrissarbeiten an der eingestürzten Carolabrücke begonnen. Grund zur Sorge besteht deswegen nicht, während der Trennarbeiten von Bahngleisen und Leitungen sei mit Licht- und Geräuschentwicklung zu rechnen, hieß es bereits im Vorfeld.

19.05 Uhr: Feuerwehrsprecher erklärt das weitere Vorgehen

Michael Klahre, Sprecher der Dresdner Feuerwehr, erklärt noch einmal das geplante Vorgehen an diesem Abend. Ziel sei es, die Reste der Brücke bis zum Eintreffen des Hochwassers beseitigt zu haben. Dazu werde man auch auf Spezialfirmen mit schwerem Abbruchgerät setzen.

18.53 Uhr: Erneut viele Schaulustige im Stadtzentrum - Helikopter über Sperrkreis

Wie schon am Mittwoch sind auch am Donnerstagabend viele Dresdner und Touristen an den Stellen rund um die Carolabrücke. Auch auf den Brühlschen Terrassen stehen Hunderte Menschen, um einen Blick auf den noch bevorstehenden Abriss des Teilstücks der Brücke zu werfen.

Ein Polizeihubschrauber kreist indes über dem Areal. Die Überwachung aus der Luft soll sicherstellen, dass niemand mehr im 100-Meter-Sperrkreis ist. Dieser wurde am Brückenkopf auf der Neustädter Seite eingerichtet.

18.45 Uhr: Dresden prüft Nutzung der Augustusbrücke für Autoverkehr

Mit Blick auf die angespannte Verkehrslage nach dem Wegfall der teils eingestürzten Carolabrücke denkt die Stadt auch über die Nutzung der eigentlich autofreien Augustusbrücke nach. "Es wird geprüft, ob das sinnvoll ist", sagte Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) im Stadtrat. Die über 100 Jahre alte Elbquerung wurde vor einigen Jahren generalüberholt, darf seit der Freigabe 2022 aber nur noch von Straßenbahnen, Fußgängern, Radfahrern und Taxis genutzt werden.

Absolute Priorität hat laut Hilbert aber die Sicherung der Carolabrücke, "bevor sich die Pegelstände drastisch erhöhen", sagte er mit Verweis auf das erwartete Elbe-Hochwasser. "Uns allen in der Verwaltung ist bewusst, dass einige riesige Fragen noch im Raum stehen: Wie konnte das passieren und hat es Versäumnisse gegeben, die diese Katastrophe erst möglich gemacht haben?" Es sei Pflicht und Aufgabe, das herauszufinden, auch mit unabhängiger Fachkompetenz. Hilbert warnte jedoch davor, "mit gepflegtem Halbwissen" Analysen vorzunehmen oder Schuldige zu benennen. Jetzt gelte es, die aktuelle Situation zu meistern "und andere Fragen dann hintenan zu stellen."

18.30 Uhr: Vorbereitungen für den Rückbau des eingestürzten Brückenteils laufen

Die Vorbereitungen für den Rückbau des eingestürzten Teils der Carolabrücke sind derzeit im Gange. Zunächst müssen die unter Spannung stehenden Teile, einschließlich der Straßenbahngleise und der Fernwärmeversorgungsleitungen, getrennt werden. Für letztere wird ein sogenanntes Schneid-Spreng-Verfahren angewendet, die Gleise hingegen werden mittels Thermitschneidverfahren voneinander getrennt, hieß es von den Behörden. Beide Schritte werden nacheinander durchgeführt, wobei die Arbeiten zwischen 19 und 21 Uhr stattfinden sollen.

An der Einsatzstelle am Brückenkopf auf der Neustädter Seite wird ein Sicherheitsbereich von 100 Metern eingerichtet. Betroffen sind das Finanzministerium sowie einige Flügel der Staatskanzlei, die geräumt werden müssen. Weitere Straßensperrungen sind laut Feuerwehr aktuell aber nicht vorgesehen.

Die Arbeiten werden laut den Behörden mit starker Licht-, Wärme- und Geräuschentwicklung verbunden sein. Zudem besteht die Möglichkeit, dass weitere Teile des Brückenzuges C einstürzen könnten.

17.46 Uhr: Elbepegel von 5 bis 8 Metern erwartet

Das Dresdner Umweltamt rechnet für die kommende Woche mit einem Elbepegel von fünf bis acht Metern (Alarmstufe 2 bis 4). Eine große Spanne, aber genauer sei die Prognose derzeit noch nicht möglich, heißt es.

Alles kommt darauf an, wie viel Regen im Einzugsgebiet der Elbe fallen wird. Fest steht, dass in Tschechien Regenmengen wie zu den Jahrhundertfluten 2002 sowie 2013 zu erwarten sind.

17.42 Uhr: Tschechien will bei der Beseitigung der Brückentrümmer helfen

Am Mittwoch noch musste Tschechien das Ersuchen aus Dresden ablehnen, wegen des Teileinsturzes der Carolabrücke den Elbepegel vorübergehend abzusenken. Prag kündigte im Gegenteil an, den Abfluss aus Moldaustauseen in die Elbe wegen des drohenden Starkregens in Tschechien erhöhen zu müssen.

Jetzt kommt als "Ersatz" ein Hilfsangebot aus der tschechischen Hauptstadt. Man sei bereit, tschechische Feuerwehrleute mit entsprechender Erfahrung und erforderlicher Technik nach Dresden zu entsenden, um bei der Beseitigung der Brückentrümmer zu helfen. Darüber informierte der tschechische Landwirtschaftsminister Marek Výborný am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Prag. Seinen Worten nach hätten sich die zuständigen Stellen in Sachsen erfreut über dieses Angebot gezeigt. Eine endgültige Antwort sei noch für Donnerstag zugesagt worden. Dem Vernehmen nach könnte Tschechien einen Trupp von 20 Feuerwehrleuten nach Dresden schicken.

16.20 Uhr: Brückenteile werden ab Donnerstagabend abgerissen, mittlerer Brückenzug ebenfalls betroffen, erste Erkenntnisse zum Einsturzgrund

Entgegen erster Informationen soll der Abriss der heruntergebrochenen Brückenteile noch am Donnerstagabend beginnen. Das sagte Straßenbauamtschefin Simone Prüfer am späten Nachmittag. Man wolle den durchgebogenen Teil entfernen, bevor das Elbe-Hochwasser kommt. Auch die Bundeswehr werde unterstützen. Die Brückenteile sollen zertrümmert abtransportiert werden. Für die Trennung der Straßenbahnschienen sei eine kleine Sprengung notwendig. Am Freitag soll die Beräumung dann auf Altstädter Seite fortgesetzt werden.

Prüfer teilte außerdem mit, dass der mittlere Zug der Carolabrücke - hier befinden sich die Fahrbahnen in Richtung Altstadt - ebenfalls von dem Unglück betroffen ist. Man habe eine Absenkung festgestellt, die derzeit genauer gemessen wird. Im Bereich der Geländer seien allerdings schon jetzt Unterschiede um die 20 Zentimeter sichtbar. Welche Folgen das für den Brückenzug haben wird, sei noch unklar. Der Brückenzug A mit den Fahrbahnen in die Neustadt werde aktuell noch untersucht.

Inzwischen gibt es auch erste Erkenntnisse zur Unglücksursache. So hätten die Spannglieder versagt. Laut Prüfer könnte Korrosion ein Grund dafür sein. Darüber hinaus habe man in einem Gelenk des Brückenzuges C einen frischer Riss entdeckt. Was davon zuerst da war, werde untersucht.

15.20 Uhr: Brückenbau-Experte: Neubau braucht mehr als fünf Jahre

Momentan sei die komplette Brücke einsturzgefährdet, weil die drei Abschnitte quer miteinander verbunden waren, erklärt Brückenbau-Experte Steffen Marx im Interview mit Sächsische.de. Er ist Professor am Institut für Massivbau an der TU Dresden und Teil des Krisenstabs zur Carolabrücke. Zu der Frage, wann die anderen Brückenabschnitte wieder befahren werden können sagt er: "Entweder reden wir über ein halbes Jahr, in dem die Brücke nicht benutzt werden darf oder wir müssen die sanierten Brückenabschnitte abreißen und neu bauen, dann reden wir über mehr als fünf Jahre, bis der Neubau da ist."

Nach dem Brückenkollaps müssen ihm zufolge mehrere Schritte gleichzeitig passieren, Erstens: Die Schadensdokumentation. "Wir müssen schnell den Tatort inspizieren, um die frischen Bruchstellen zu sehen, bevor es regnet und die Spuren nicht lesbar sind." Ehe man detaillierte Aussagen zu den Ursachen machen kann, dauere es mehrere Wochen. Marx nannte im Intervier aber bereits mehrere Gründe für den Brückeneinsturz.

Die zweite Maßnahme ist: Man will eine Behelfsunterstützung unter die Brücke bringen. Das muss bis Anfang nächster Woche passieren wegen des möglichen Hochwassers. Danach werde man versuchen, die Schienen, und die Oberleitung wegzubringen, damit sich im Hochwasserfall keine Bäume verfangen. "In den Schienen kann ein Mega Newton Kraft drin sein. Und das ist, als ob Sie 100 VW-Golf gleichzeitig gegen die Brücke fahren, wenn sie die Schiene abschneiden." Anschließend werden die Fachleute versuchen, das Beton aus der Elbe zu kriegen. "Das kann man nicht an den Kran hängen. Das muss vor Ort zerlegt werden. Und dauert bestimmt zwei Monate."

13.25 Uhr: Nicht eingestürzter Brückenteil senkt sich und muss abgerissen werden

Die Lage am Brückenzug C sei nach wie vor ernst, erklärt Feuerwehrsprecher Michael Klahre. Messungen des THW hätten bestätigt, dass sich der nicht abgestürzte Teil absenke - minimal, aber es sei Bewegung drin, so Klahre.

Der Abschnitt sei akut einsturzgefährdet und müsse kontrolliert abgerissen werden, sofern er nicht von selbst einstürze. "Wir können den Brückenteil nicht halten." Auch die beiden anderen, bereits sanierten Brückenzüge A und B seien gefährdet.

13.10 Uhr: Brückenteile werden während des Hochwassers wohl in der Elbe bleiben

Was bedeutet ein Hochwasser für Dresden, sollten die herabgestürzten Teile der Carolabrücke in der Elbe liegenbleiben? Damit beschäftigen sich das Umweltamt und die Landesbehörden derzeit intensiv. Es würden umfangreiche Berechnungen angestellt, deren Ergebnisse für morgen erwartet werden, sagte Feuerwehrsprecher Michael Klahre am frühen Donnerstagnachmittag gegenüber der Presse. Er sprach von einem "kontrollierten Abriss", der nötig sei. Vor dem erwarteten Hochwasser sei dies aber kaum zu schaffen. "Es liegt nahe, dass die Beseitigung der Brückenteile in so kurzer Zeit nicht realistisch ist."

Über Tschechien werden ab Freitag starke Regenfälle vorhergesagt. Wie viel Wasser im Elbeeinzugsgebiet niedergehen wird, ist aktuell noch unsicher. Sollte der schlimmste Fall eintreten, würde die Elbe ab Anfang kommender Woche Hochwasser führen.

Der Pegel in Dresden lag am Donnerstagmittag bei 1,04 Meter und damit noch immer unter dem Normalwert - leichtes Niedrigwasser. Derzeit rechnet das Landeshochwasserzentrum für Sonntagvormittag mit einem Wasserstand von 3,58 Meter. Die Hochwasseralarmstufe 1 wird bei einem Pegel von vier Metern ausgerufen.

Stadtsprecherin Barbara Knifka zufolge habe Oberbürgermeister Dirk Hilbert den Stab für außergewöhnliche Ereignisse einberufen. Damit wolle man - in Verbindung mit dem Brücken-Teileinsturz - vorbereitet sein auf ein Hochwasser, das im Raum stehe. Der Stab sei mit fünf Personen besetzt, unter anderem von Stadtverwaltung, Feuerwehr und Polizei.

11.35: Polizei bestätigt: Kein Straftatverdacht nach Brückeneinsturz

Die Polizei stuft den Einsturz der Carolabrücke in Dresden weiterhin als Unglück ein. Es gebe bislang keinen Verdacht auf eine Straftat, sagte ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur DPA. Die Ermittler hätten die Brücke noch nicht betreten können. Am Unglücksort sei nach wie vor Gefahrenabwehr das oberste Gebot.

Beamte hätten zwar damit begonnen, Anwohnerinnen und Anwohner zu befragen, ob sie an der Brücke verdächtige Personen beobachtet haben. Daraus habe sich bislang aber keinerlei Anhaltspunkt für eine Straftat ergeben, sagte der Sprecher.

11.25 Uhr: Weiße Flotte fährt weiter - mit neuem Fahrplan

Zwei Tage nach dem Teileinsturz der Dresdner Carolabrücke legen die Schiffe der Weißen Flotte wieder regelmäßig im Zentrum der sächsischen Landeshauptstadt ab. Das hat das Unternehmen am Donnerstag mitgeteilt. Ab Freitag, 13. September, gelte ein neuer Fahrplan. Demnach sollen regelmäßig Schiffe ab dem Dresdner Terrassenufer stromabwärts in Richtung Meißen fahren. Ebenso regelmäßig werden Schiffe am Terrassenufer zu Fahrten stromauf ab ablegen, allerdings nicht am gewohnten Platz, sondern an Anlegestellen nahe der Dresdner Albertbrücke.

Der Teileinsturz der Carolabrücke habe das Fahrgebiet in zwei Teile getrennt, heißt es. "Einen Teil oberhalb Dresdens in Richtung Pillnitz und Sächsische Schweiz und einen zweiten Teil unterhalb der Einsturzstelle Richtung Radebeul, Meißen und Diesbar-Seußlitz."

Mit einem Shuttlebus, der täglich ab 9 Uhr alle 20 Minuten ab dem Georg-Treu-Platz fährt, will die Flotte ihren Kunden den Weg zu den Anlegestellen an der Albertbrücke erleichtern. Direkt neben der Abfahrtsstelle können auch Tickets für die Schiffsfahrten gekauft werden. "Mit dem Bus können alle Fahrgäste, die bereits ein Ticket gekauft haben, die etwas weiter entfernten Anlegestellen bequem und rechtzeitig erreichen."

Im Angebot seien die Schlösserfahrten bis Pillnitz und zurück, eine Stadtfahrt bis zum Blauen Wunder und zurück sowie neu Stadtfahrten ab dem Terrassenufer unterhalb der eingestürzten Brücke. Darüber hinaus wird es eine Samstag-Fahrt elbabwärts mit dem Canalettoblick geben. Los geht es hier an einer der Stamm-Anlegestellen 1 bis 4 am Terrassenufer ab.

Außerdem gibt es parallel Umlandfahrten, unter anderem zur Sächsischen Weinstraße nach Seußlitz und von Pirna in die Sächsische Schweiz und zurück. "Wir fahren damit das volle Programm", sagt Geschäftsführerin Astrid Rockel.

www.saechsische-dampfschifffahrt.de

11 Uhr: THW beginnt mit Abstützen auf Altstädter Seite

In der Nacht ist bereits der Brückenzug C auf der Neustädter Seite mit einer Konstruktion aus Holz und Metall abgestützt worden. Seit dem Vormittag arbeitet das THW nun auch an einer Sicherung auf der Altstädter Seite, um einen weiteren Absturz zu verhindern.

9.32 Uhr: Stützarbeiten an Carolabrücke laufen - auch THW-Kräfte aus Bautzen im Einsatz

Am Tag nach dem Teileinsturz der Carolabrücke in Dresden laufen die Sicherungsarbeiten an dem Bauwerk. In der vergangenen Nacht sei auf der Seite der Dresdner Neustadt ein Unterbau fertiggestellt worden, der die Brücke am Übergang aufs Festland stützten solle, sagte ein Sprecher der Feuerwehr am Donnerstagmorgen.

Auf der Seite der Altstadt solle ein solcher Unterbau im Laufe des Donnerstags errichtet werden. Der Unterbau auf der Altstadt-Seite sei wichtig, damit Autos und Busse, die bislang noch unter der Brücke stehen, entfernt werden könnten.

Seit Mittwochmorgen sind auch Mitarbeiter des THW-Ortsverbandes Bautzen an der teilweise eingestürzten Carolabrücke im Einsatz. Der Ortsverband Bautzen des Technischen Hilfswerkes (THW) unterstützt derzeit auf Anforderung der Feuerwehr in Dresden die Sicherung der Brücke. Insgesamt sind aktuell 46 ehrenamtliche Einsatzkräfte aus den THW-Ortsverbänden Bautzen, Dresden, Leipzig und Zwickau in Dresden im Einsatz.

9.10 Uhr: Verkehr in der Dresdner Innenstadt rollt nach morgendlichen Staus wieder

Nach Staus und zähem Verkehr am Morgen hat sich die Lage in der Dresdner Innenstadt inzwischen wieder entspannt. Sowohl an der Albertbrücke als auch auf der Marienbrücke rollt der Verkehr inzwischen wieder flüssig.

9.05 Uhr: Stadt: Zustand der Carolabrücke über Nacht unverändert

Der Zustand der in Teilen eingestürzten Carolabrücke in Dresden ist über Nacht unverändert geblieben, wie eine Sprecherin der Stadt Dresden mitteilte. Die Brücke sei nicht weiter eingestürzt, erklärte sie am Donnerstagmorgen.

Aktuell werden zudem die Messwerte des gestern installierten Tachymeters ausgewertet. Mit dem Gerät misst das Technische Hilfswerk an der Brücke, ob sich die Carolabrücke bewegt. Es registriert Veränderungen im Zehntelmillimeter-Bereich. Mit den Ergebnissen wird im Laufe des Tages gerechnet.

8.35 Uhr: Brücken-Experte Reinhard Koettnitz: "Ich konnte es nicht glauben"

Reinhardt Koettnitz hat die Professur für Gestaltung von Straßenverkehrsanlagen an der TU Dresden inne und war viele Jahre Leiter des Straßen- und Tiefbauamtes in Dresden - er hat die Sanierung der Carolabrücke angeschoben. "Ich habe es zunächst gar nicht glauben können, als ich das von der Carolabrücke gehört habe", sagt Koettnitz im Gespräch mit Sächsische.de. Er sagt auch: Die Carolabrücke sei nie vernachlässigt worden. Hier geht es zum vollständigen Beitrag.

8.25 Uhr: DWD rechnet mit viel Regen im Elbe-Einzugsgebiet

Der eingestürzte Teil der Carolabrücke liegt in der Elbe und versperrt die Durchfahrt - nun richten sich bange Blicke auf die Wettervorhersage. Denn die Frage ist, ob ein steigender Flusspegel die Bergungsarbeiten weiter erschweren könnte. Darüber hinaus wirkt die abgestürzte Brücke wie ein Damm, an dem sich das Wasser stauen und dann ausbreiten kann.

Zwar soll es in Sachsen von Freitag bis Montag Regen geben – in welchen Mengen ist allerdings unklar. Die Vorhersagen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) für Dresden schwanken zwischen 20 und 70 Litern pro Quadratmeter. Es werde aber kein unwetterartiges Ereignis mit enormen Regenmengen in Sachsen erwartet, hieß es.

Anders sieht es im tschechischen Raum, über dem Drei-Länder-Eck Deutschland-Polen-Tschechien und Österreich aus. Hier sagt der DWD Unwetterereignisse mit Niederschlagsmengen von 150 Litern pro Quadratmeter bis Montag voraus. Das könne möglicherweise Auswirkungen auf den Pegelstand der Elbe haben, so ein DWD-Meteorologe. Auch Kachelmannwetter von Meteorologe Jörg Kachelmann spricht von "höchster Alarmstufe" für Tschechien, Polen und Österreich.

Für genaue Hochwasservorhersagen ist in Sachsen das Landeshochwasserzentrum zuständig. Bislang gibt es für den Freistaat keine Wetter- oder Hochwasserwarnungen. Wie sich Sachsen auf die drohenden Hochwasser vorbereitet, hat unser Reporter Stephan Schön recherchiert.

8.08 Uhr: Der Morgen beginnt mit Staus in der Innenstadt

Auf der gesamten Länge der Albertbrücke stauen sich die Fahrzeuge am Donnerstagmorgen. Betroffen sind laut Verkehrsdienstleister TomTom die Fahrspuren in Richtung Altstadt, auf denen Autofahrer zwischen Wigardstraße und der Ampel am Sachsenplatz viel Geduld brauchen. Die Stadtverwaltung hatte die Albertbrücke am Mittwoch zur offiziellen Umleitungsstrecke erklärt.

Ein weiteres Nadelöhr hatte sich bereits am Mittwoch herauskristallisiert. Dabei handelt es sich um den Verkehrszug Lennéstraße-Straßburger Platz-Güntzstraße-Sachsenplatz, also den Verkehr in Richtung Albertbrücke/Neustadt. Auf der gesamten Länge - rund zwei Kilometer - hat es sich auch am Donnerstagmorgen gestaut.

Darüber hinaus geht es am Morgen auf der Marienbrücke - die zweite Alternative zum Queren der Elbe - zäh voran. Länger brauchen Autofahrer außerdem auf der Köpckestraße und der St. Petersburger Straße, inklusive dem Knoten Pirnaischer Platz.

Keine Störungen melden die Verkehrsbetriebe am Morgen. Lediglich die Linien 3 und 7 werden auf unabsehbare Zeit umgeleitet.

7.57 Uhr: Debatte nach Einsturz: Wer hilft den deutschen Brücken?

Als Reaktion auf den teilweisen Einsturz der Dresdner Carolabrücke wird mit Besorgnis über den Zustand der Brücken in Deutschland diskutiert. Forderungen nach weitreichenden Investitionen werden laut. In der sächsischen Landeshauptstadt muss zudem geklärt werden, wie der Wiederaufbau der wichtigen Verkehrsader gelingen kann: Die Haushaltslage der Stadt gilt derzeit als äußerst angespannt.

Brückenexperte Martin Mertens kritisiert den schlechten Zustand vieler Großbrücken in Deutschland. "Grundsätzlich kann man sagen, dass bei den Großbrücken alle Brücken, die vor 1980 gebaut worden sind, unsere Problempatienten sind", sagte der Professor von der Hochschule Bochum dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Das seien wegen des regelrechten Baubooms nach dem Zweiten Weltkrieg leider die meisten. Die Politik müsse reagieren. "Dresden zeigt ganz klar: Es ist fünf nach zwölf." Mehr dazu lesen Sie hier.

7.26 Uhr: Eingestürztes Teil hatte Note "nicht ausreichend" bei Kontrolle

Die Carolabrücke befand sich mitten in der Sanierung. Das spiegeln auch die Noten des jüngsten Brücken-TÜVs wider. Demnach wurde der Zustand des sanierten, elbaufwärts liegenden Brückenzugs mit befriedigend (2,0-2,4) bewertet, die Mitte (von 2021 vor der Sanierung) als ausreichend (2,5-2,9). Elbabwärts, also dort, wo sich das Unglück ereignete, erhielt der Zustand der Brücke beim letzten TÜV 2021 die Bewertung "nicht ausreichend (3,0-3,4)". Diese Zustandsnote bedeutet, dass die Standsicherheit der Brücke beeinträchtigt ist. Eine "umgehende Instandsetzung" ist dann laut Norm erforderlich.

Doch die Bagger sollten erst ab Anfang 2025 auf dem elbabwärts liegende Brückenzug mit Fußweg und Straßenbahnstrecke anrücken. Was die Ursachen für den Einsturz waren und wie es jetzt weiter geht.

Donnerstag, 12. September, 06.30 Uhr: THW sichert in der Nacht Brückenteil auf Neustädter Seite

In der Nacht haben Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerkes (THW) und die Mitarbeiter einer Spezialfirma die Brücke auf der Neustädter Elbseite gesichert. Sie verbauten eine 30 Tonnen schwere Stützkonstruktion aus Holz und Metall, um die Brücke im Falle eines Abrutschens vom Widerlager beziehungsweise eines Einsturzes abzusichern. Das teilte Marco Broscheit, ein Sprecher des THW Dresden auf Anfrage mit.

Die ersten der sechs Tieflader mit dem Material seien gegen 22.30 Uhr eingetroffen - gegen 3 Uhr sei der Sicherungsbau fertig gewesen und unter die Brücke geschoben worden - "formschlüssig" seien die Schwerlaststützen unter der Brücke installiert worden. Die Arbeiten unter der Brücke seien nun abgesichert.

Am Vormittag soll der Bau einer weiteren Stützkonstruktion auf der Altstädter Seite fortgesetzt werden. Bis zu 40 ehrenamtliche Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerkes waren in der Nacht vor Ort, dazu etwa zehn Mitarbeiter der Spezialfirma.

20.51 Uhr: Auch das noch: Für das Wochenende ist eine Unwetterlage angekündigt

Als wäre der Brückeneinsturz nicht genug, beobachten Meteorologen seit Tagen mit Sorge eine sich aufbauende Unwetterlage, die auch für Sachsen relevant sein könnte. Die gute Botschaft für den Freistaat ist aktuellen Prognosen zufolge, dass das Risiko für einen Extremniederschlag hierzulande sinkt. Stark betroffen sollen aber die Nachbarländer Polen und Tschechien sein. Und dadurch wird neben Neiße und Oder wohl auch die Elbe mit zeitlichem Verzug bald Hochwasser führen.

Die Feuerwehr Dresden, der Deutsche Wetterdienst und das Umweltamt der Stadt stehen deswegen bereits im Austausch. Aktuell seien noch keine konkreten Maßnahmen geplant, da die Auswirkungen der Wetterlage noch nicht abschätzbar seien, hieß es. Mehr zu den Prognosen im Artikel Vb-Wetterlage: Starkregen verschont Sachsen etwas - Hochwasser kommt trotzdem

20.23 Uhr: THW bereitet am Königsufer Einsatz vor

Am Königufer - dem nördlichen Ende der Carolabrücke - ist am Abend noch wenig Bewegung zu sehen. Einsatzkräfte des THW sind aber vor Ort. Hier wollen sie in der Nacht mit dem Bau von Stützkonstruktionen beginnen. Mit diesen soll unter anderem sichergestellt werden, dass der Rest der Brücke nicht einstürzt. Nach wie vor ist das Areal gesperrt, Einsatzkräfte weisen auf die weiter bestehende Lebensgefahr hin.

19.14 Uhr: Noch immer viele Schaulustige in Dresden

Auch am Mittwochabend herrscht auf den Plätzen rund um die eingestürzte Carolabrücke reges Begängnis von Schaulustigen. Viele Dresdner und Gäste der Stadt nutzten die Abendstunden, um sich die Trümmer mit eigenen Augen anzuschauen. Die meisten Menschen nehmen dafür mit Brühlscher Terrasse oder Augustusbrücke vorlieb, manche versuchen allerdings auch, auf die Einsatzstelle am Königsufer zu kommen. Dort weist die Polizei etliche Menschen aber zurück, berichtet ein Reporter.

18.42 Uhr: Alle Haushalte wieder an Fernwärme angeschlossen

Alle Dresdner Haushalte sind wieder mit Fernwärme versorgt. Das teilt der Versorger Sachsen-Energie am Abend mit. "In den nächsten Tagen und Wochen wird es nun gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen der zuständigen Ämter in der Stadtverwaltung darum gehen, die massiven Schäden an der Fernwärmeinfrastruktur schrittweise zu beheben."

18.02 Uhr: Sächsische Dampfschifffahrt mit eingeschränktem Dienst

Von dem Einsturz der Carolabrücke sind auch die Schiffe der Weißen Flotte in Dresden betroffen. Weil die Elbe für die Schifffahrt derzeit blockiert ist, können etliche Fahrten nicht stattfinden. Auf Facebook teilt die Sächsische Dampfschifffahrt mit, dass am Donnerstag dennoch einige Fahrten durchgeführt werden. Konkret betreffe das die Linie 21 "Weinstraße", die Linie 31 "Kleine Elbtallinie" und die L32 "Nationalparklinie". Zudem will man am Donnerstag einen angepassten Fahrplan bekanntgeben.

17.40 Uhr: Experte im SZ-Podcast: Droht Deutschland der Brückenkollaps?

Manfred Curbach kennt sich mit den Brücken in Dresden bestens aus - und ist bundesweit gefragter Experte. Im Podcast "Thema in Sachsen" spricht der TU-Professor und Leiter des Instituts für Massivbau über das Unglück und den Zustand von Deutschlands Brücken. Mehr dazu: Droht Deutschland der Brückenkollaps?

17.20 Uhr: Prag lehnt Wasserstau-Bitte aus Sachsen ab

Die tschechischen Behörden werden einem Ersuchen Sachsens nicht entsprechen, wegen des Einsturzes der Carolabrücke in Dresden vorübergehend den Elbefluss zu drosseln. Landwirtschaftsminister Marek Výborný sagte in Prag, eine entsprechende sächsische Bitte sei am Mittwoch über die Internationale Kommission zum Schutz der Elbe eingegangen. Warum die Behörden dem deutschen Ersuchen nicht nachkommen, lesen Sie im Artikel "Tschechien wird Elbe wegen Carolabrücke nicht drosseln - im Gegenteil".

16.04 Uhr: OB Hilbert spricht an der Brücke, THW will heute Nacht mit Abstützarbeiten beginnen, Carolaplatz für Bahnen wieder frei

Stadtverwaltung, THW, Feuerwehr: Zur Stunde halten die verschiedenen Akteure eine Pressekonferenz an der Carolabrücke ab. Das berichten die einzelnen Akteure:

  • "Wir sind alle zutiefst geschockt", eröffnete Oberbürgermeister Dirk Hilbert. Er dankte noch einmal allen Einsatzkräften, die seit morgens im Dauereinsatz sind. Er sprach von einer "großartigen Gemeinschaftsleistung" und sagte, er sei zutiefst dankbar, dass es keine Personenschäden gab. Derzeit beobachte die Stadt zudem die Niederschlagsprognosen; es könnte Hochwasser geben. Die Stadt und ihre Bewohner zu schützen, sei jetzt die wichtigste Aufgabe. Danach gelte es, sich der Aufarbeitung, der Ursachenforschung und den Lösungen für die Zukunft zu widmen.
  • Auch Dresdens Baubürgermeister Stephan Kühn (Grüne) sprach bei der Konferenz. Die Carolabrücke sei "eine Lebensader für die Stadt", sagte er. Es sei "eine wichtige Nord-Süd-Verbindung". Die Stadt brauche die Brücke und habe auch viel in diese investiert.
  • Simone Prüfer, Chefin des Straßen- und Tiefbauamtes, berichtete, dass die Brücke den Richtlinien entsprechend regelmäßig untersucht worden sei. Es gelte jetzt, sich der Ursachenforschung zu widmen. Etwa vor drei Jahren habe es die letzte Hauptuntersuchung, also den letzten Brücken-TÜV, gegeben. "Wir können im Moment noch keine Erklärung für das Versagen des Bauwerkes geben", sagte Prüfer. Jedes Jahr werde die Brücke zudem zweimal besichtigt. Derzeit laufe eigentlich eine Ausschreibung zur Sanierung der Brücke.
  • Das THW verkündete, noch in der Nacht zum Donnerstag mit den ersten Stütz-Maßnahmen der Brücke beginnen zu wollen. Dafür wolle es mit Beleuchtung arbeiten.
  • In Bezug auf die Fernwärmeversorgung in der Stadt, äußerte sich Sachsen-Energie. Der gesamte Südraum der Stadt sei bereits wieder versorgt, außerdem Pieschen und der mittlere Teil nördlich der Elbe. Der nördliche Teil Dresdens solle an diesem Abend oder in der Nacht ebenfalls wieder versorgt werden.
  • Die DVB gaben bekannt, dass der Carolaplatz für die Straßenbahnen wieder freigegeben ist

15.45 Uhr: Brückenbauexperte: "Reste der Brücke stehen nur noch aus Gewohnheit"

Brückenbauexperte Steffen Marx berichtet, dass die gesamte Brücke derzeit einsturzgefährdet ist. Besondere Gefahr besteht für den Teil der Brücke, der sich auf der stromabwärtigen Seite über dem Elberadweg und dem Terrassenufer befindet. Für diesen Brückenteil gelte derzeit "akute Einsturzgefahr".

Um den Rest der Brücke vor dem Einstürzen zu bewahren, sollen nun Stützen unter die Brücken gestellt werden. So soll unter anderem sichergestellt werden, dass der Rest der Brücke nicht einstürzt, wenn das Mittelteil der Brücke aus der Elbe geholt wird.

Wie lange das dauert? "Wir reden über Wochen, was die Beseitigung des eingestürzten Teils anbelangt", so Marx. Laut dem Professor wird die Brücke über Monate nicht befahrbar sein.

15.29 Uhr: Schaulustige sammeln sich auf der Brühlschen Terrasse

Wie ein Reporter vor Ort berichtet, sammeln sich auf der Brühlschen Terrasse viele Schaulustige. Und nicht nur dort: Überall am Elbufer sammeln sich Menschen, hat eine Reporterin beobachtet. "Es ist so unwirklich, es im Radio zu hören und dann zu sehen", sagt zum Beispiel Jens Berger, der aus dem Umland nach Dresden gefahren ist, weil er in der Stadt einen Termin hat. Weil er und seine Frau es gar nicht glauben wollten, als sie die Nachricht im Radio hörten, fuhren sie hin. Ein anderer, der am Königsufer steht, ist der 41 Jahre alte Markus. Er sei noch in der Nacht über die Brücke gelaufen - nur etwa drei Stunden, bevor das Unglück passierte. Auch er will es mit eigenen Augen sehen.

15.12 Uhr: Stadt kündigt Probesignal an

Mit einem Tachymeter misst das Technische Hilfswerk (THW) an der Brücke, ob sich die Carolabrücke bewegt. Das Gerät registriert nach THW-Angaben Veränderungen im Millimeterbereich. In der Gegend werden dafür Referenzpunkte angebracht. Das Gerät peilt diese an und misst Veränderungen. Sollten welche auftreten, warnt das Tachymeter das THW. Wenn das System installiert ist, wird es ein Probesignal geben.

14.51 Uhr: Zum Feierabend staut es sich in Dresden - Das sind die Umleitungen

Großes Umwegefahren zum Feierabend in Dresden: Auf mehreren Straßen in der Stadt staut sich derzeit der Verkehr. So stockt es beispielsweise auf der Marienbrücke, auf der Ostra-Allee, auf der Antonstraße, der Bautzner Straße, der Wilsdruffer Straße und der Albertbrücke.

Wegen des Einsatzes gesperrt sind die Carolabrücke, das Terrassenufer zwischen Theaterplatz und Carolabrücke und der Hasenberg. Auch der Elberadweg ist auf beiden Brückenseiten gesperrt.

Offiziell wird der Auto-Verkehr nun von der Altstädter Seite vor der Carolabrücke über die Pillnitzer Straße, Güntzstraße und Sachsenplatz über die Albertbrücke umgeleitet. Von Neustädter Seite geht es über die Wigardstraße zur Albertbrücke. Die Umleitung für das gesperrte Terrassenufer erfolgt über die Wilsdruffer Straße.

14.41 Uhr: Stadt informiert zu Fernwärme-Stand, Unfallursache und Lage der Krankenhäuser

Die Stadt Dresden teilt mit, dass im Laufe des Tages alle betroffenen Haushalte in Dresden wieder mit Fernwärme versorgt werden können. Auf der Seite der Altstadt sind bereits alle betroffenen Haushalte wieder mit Fernwärme versorgt, auf der anderen Elbseite soll dies nun abschnittsweise passieren. "Es ist aber nicht auszuschließen, dass die Maßnahmen zur Wiederversorgung noch bis morgen früh andauern", schreibt die Stadt in ihrer Information. Insgesamt werden 45 Prozent der Dresdner Haushalte mit Fernwärme versorgt. Das sind 132.000 Wohnungen in 8.417 Häusern.

Die Unfallursache wird von den zuständigen Behörden ermittelt. "Dass ein Defekt der Fernwärmeleitung in der Brücke die Ursache für den Einsturz ist, kann zum jetzigen Zeitpunkt und zum derzeitigen Kenntnisstand ausgeschlossen werden", so die Stadt.

Auch die Fernwärmeversorgung an den Standorten Friedrichstadt und Löbtau des Städtischen Klinikums Dresden funktioniert wieder, informiert die Stadt. An der Anbindung des Standortes Neustadt/Trachau an das Fernwärmenetz werde mit Hochdruck gearbeitet. "Der Klinikbetrieb läuft an allen Standorten, einschließlich Neustadt/Trachau ohne Einschränkungen für die medizinische Patientenversorgung."

14.20 Uhr: Einige Autos unter der Brücke dürfen derzeit nicht weggefahren werden

Für die Autofahrer, die über Nacht unter der Carolabrücke geparkt hatten, und jetzt nicht in den gesperrten Bereich dürfen, hat das Rathaus auf ihrer Homepage eine Service-Nummer veröffentlich. Dort meldet sich Marcel Immisch vom Polizeirevier Mitte in der Schießgasse. "Die Resonanz ist relativ hoch", sagt der Beamte. Die Betroffenen hätten ein hohes Verständnis für die Lage. Einige Gäste des benachbarten Hotels am Terrassenufer etwa hätten ihre Autos weggefahren. Dennoch muss er einigen Menschen mitteilen, dass sie vorerst ihr Fahrzeug nicht in Sicherheit bringen können.

"Gegenwärtig gibt es zwei Autos, die dürften noch weg", sagt Immisch. Die anderen Fahrzeuge, er schätzt die Anzahl grob auf mehr als 20, könnten jedoch vorerst nicht geholt werden. Leben und Gesundheit seien wichtiger als die Sachwerte. Gegenwärtig könne man nicht einschätzen, wie sich die Lage, also das Risiko eines Einsturzes, entwickelt. Grundlage sei die Gefahreneinschätzung der Feuerwehr.

14.15 Uhr: City-Biathlon soll stattfinden

Die Ausrichtung des für kommenden Sonntag geplanten City-Biathlons ist nach Auskunft des Veranstaltungschefs Ralf Niedermeier nicht gefährdet. Bei der Premiere des Wettkampfes in Dresden treten Olympiasieger und Weltmeister aus den Top-Nationen des Biathlons an. Start und Ziel sowie der Schießstand befinden sich im gerade erst eröffneten Heinz-Steyer-Stadion, die Strecke führt auf zwei Routen an der Elbe entlang bis in Höhe der Semperoper. Dort wird gewendet.

"Wir stehen in Kontakt mit der Stadt. Unser Streckenverlauf ist nicht unmittelbar von der eingestürzten Carolabrücke betroffen. Deshalb ist die Veranstaltung nicht gefährdet", erklärte Niedermeier auf Nachfrage von Sächsische.de. Da am Sonntag das Ostra-Ufer, die Devrientstraße, das Terrassenufer und der Elberadweg in Höhe Landtag und Kongresszentrum gesperrt sind, sollte der Verkehr eigentlich über die Carolabrücke umgeleitet werden.

14.03 Uhr: Dresdner Brückenbauexperte nennt Einsturz ein "Desaster"

Der Brückenbauexperte Steffen Marx hat den Einsturz eines Teils der Dresdner Carolabrücke als Desaster bezeichnet. "Es ist insbesondere auch deswegen ein Desaster, weil es niemand vorhergesagt hat", sagte Marx, der Professor am Institut für Massivbau an der TU Dresden ist, vor Ort. "Das Bauwerk muss man heute unter komplett einsturzgefährdet verbuchen."

Als eine der ersten großen Spannbetonbrücken in der DDR habe die Carolabrücke alle Defizite, die ein solches Bauwerk aus der Frühzeit der Spannbetonbrücken habe. "Ein besonders tragisches Defizit ist, dass die Brücke keinen Redundanzen hat, das heißt: Wenn irgendwas ist, folgt der Einsturz", erläuterte Marx. Eine Anfangsvermutung sei, dass Korrosion einen wesentlichen Beitrag zum Einsturz geleistet habe.

Es werde noch eine ganze Weile dauern, bis man unter der Brücke sicher queren könne. Die Arbeiten würden sich aktuell darauf fokussieren, einen verkehrssicheren Zustand herzustellen. "Das heißt, wir werden diesen verbliebenen Rest der Brücke, der deutlich sichtbar schwere Schäden davongetragen hat, versuchen zu sichern, indem wir Behelfsstützen unterstellen werden."

Dann wolle man schnellstmöglich versuchen, den verbliebenen Rest aus der Stromöffnung heraus zu bekommen, um vor allem mit Blick auf ein möglicherweise drohendes Hochwasser den Abflussquerschnitt für die Elbe wiederherzustellen "und nicht mit dieser Katastrophe die nächste Katastrophe verursachen".

13.47 Uhr: Michael Kretschmer spricht von Katastrophe mit glimpflichem Ausgang

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) ist erleichtert, dass beim Einsturz der Dresdner Carolabrücke keine Menschen zu Schaden kamen. "Es ist glimpflich abgegangen", sagte er bei einer Veranstaltung in der Landeshauptstadt. Es sei nicht auszudenken, wenn es am Tag passiert, Straßenbahn und Autos auf der Brücke gewesen wären. Er habe "richtig Gänsehaut" bei "dieser schrecklichen" Vorstellung.

Die Katastrophe müsse nun ausgewertet und geklärt werden, was die Ursache war. Da vertraue er auf die Stadt. "Und dann überlegen wir gemeinsam, wie die Brücke schnell wieder aufgebaut werden kann." Die Pfeiler stünden ja noch, "es ist kein Hexenwerk, eine neue Brücke drüberzulegen" - die Frage sei nur, wie lange das dauert.

13.31 Uhr: Autos parken unter der Brücke

Auf ihrem Whatsapp-Kanal informiert die Dresdner Stadtverwaltung, dass die Brücke selbst und der Bereich um sie herum abgesperrt ist. Wer sein Auto auf dem Parkplatz unterhalb der Brücke abgestellt hat, könne sich unter der 0162-2392613 oder 0351-4832400 melden, um das weitere Vorgehen abzuklären.

13:27 Uhr: Straßenbahnfahrer haben sich krankgemeldet

Einige Straßenbahnfahrer der Dresdner Verkehrsbetriebe, die am Vortag noch über die Brücke gefahren sind, haben sich am Mittwochmorgen krankgemeldet. Der Grund dafür seien emotionale Probleme, erfuhr ein Sächsische.de-Reporter im Gespräch mit den DVB.

13.16 Uhr: Dresdner Krankenhäuser wieder mit Fernwärme versorgt

Das Städtische Klinikum ist mittlerweile wieder mit Fernwärme versorgt. Auch die Neustädter Seite Dresdens soll im Laufe des Abends oder in der Nacht wieder an das Netz angeschlossen sein, berichtet eine Sprecherin der Sachsen-Energie.

13.12 Uhr: Dresdner Oberbürgermeister: "Es gilt, die Ursache zu finden"

Der Dresdner Oberbürgermeister Dirk Hilbert hat sich nun auch mit einem Statement an die Öffentlichkeit gewandt. "Wir können nur dankbar sein, dass niemand bei diesem schrecklichen Ereignis zu Schaden gekommen ist", sagt er. Er danke den Einsatzkräften und den zuständigen Behörden für ihr schnelles Agieren. Es gelte jetzt, sicherzustellen, dass "ein mögliches Hochwasser an der Elbe mit Blick auf die Trümmerteile keine Gefahren für Menschen oder andere Bauwerke mit sich bringt". Daran arbeite die Stadt nun mit Hochdruck. "Parallel dazu gilt es, die Ursachen zu finden und Szenarien zu entwickeln, wie es jetzt an der Carolabrücke weitergehen wird."

Hilbert befand sich zum Zeitpunkt des Einsturzes nicht in Dresden. Stattdessen wollte er in Magdeburg an der 65. Oberbürgermeisterkonferenz der ostdeutschen Städte im deutschen Städtetag teilnehmen. Es sollte dort unter anderem um die finanzielle Lage der Kommunen in Ostdeutschland gehen. Als er vom Einsturz erfuhr, entschied er jedoch, nach Dresden zurückzufahren. Gegen 16 Uhr will er sich mit den Einsatzkräften und Ämtern ein Bild vor Ort machen.

13.00: AfD und Grüne reagieren auf Brückeneinsturz

Der parlamentarische Geschäftsführer der sächsischen AfD-Fraktion, Jan Zwerg, warf die Frage auf, warum die bereits bestehenden Warnungen zum Zustand des nun eingestürzten Brückenabschnitts nicht zu sofortigen Konsequenzen geführt haben. "Ich erwarte, dass nun in ganz Sachsen marode Brücken überprüft werden. Unsere Straßen und Brücken wurden in den letzten Jahren von der Staatsregierung systematisch kaputtgespart", erklärte Zwerg. Der baupolitische Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Grüne, Thomas Löser, hingegen warnte, voreilige Schlüsse helfen nun nicht weiter. "Es braucht eine umfassende fachliche Untersuchung, wie es zu dem Unglück kommen konnte." Da über die Brücke eine Bundesstraße führe, sehe er "eine finanzielle Unterstützung von Bund und Land als unabdinglich."

12.47 Uhr: Video zeigt Einsturz der Brücke

Verkehrsüberwachungskameras haben den Einsturz der Carolabrücke mitten in der Nacht festgehalten. Die Videoaufnahmen des Fraunhofer Instituts zeigen, wie der Verkehr normal fließt. Als gerade kein Auto kommt, liegt plötzlich Staub in der Luft - und ein Teil der Brücke fehlt. Um 2.59 Uhr, so zeigt es der Zeitstempel der Verkehrsüberwachungskameras, stürzt der betroffene Teil des Bauwerks in sich zusammen.

12.32 Uhr: Dresdner CDU: "Investitionen in die städtische Infrastruktur müssen gewährleistet sein"

Die CDU Dresden hat sich mit einem Statement zu Wort gemeldet. Er sei erleichtert, dass bei dem tragischen Einsturz niemand verletzt wurde, sagt Markus Reichel, CDU-Vorsitzender der Stadt Dresden. "Mein Dank geht ausdrücklich an alle Rettungskräfte, die hier professionell und zügig das Geschehen analysieren und die nötigen Sicherheitsvorkehrungen treffen." Der Brückeneinsturz zeige, dass es "unabdingbar ist, die richtigen Prioritäten für den Einsatz der Haushaltsmittel zu setzen". Und weiter: "Investitionen in die städtische Infrastruktur müssen gewährleistet sein."

Die CDU wolle ihren Teil dazu beitragen, um eine Reparatur oder einen Neubau der Carolabrücke finanziell abzusichern.

12.17 Uhr: Landtagspräsident Rößler: "Ich hab' das nicht geglaubt heute früh"

Sachsens Landtagspräsident Matthias Rößler (CDU) hat den Einsturz eines Teils der Dresdner Carolabrücke als unerklärlich bezeichnet. "Ich hab' das nicht geglaubt heute früh, als man mir das gesagt hat", sagte er bei einem Besuch vor Ort. Rößler ließ sich dort am Vormittag von den Einsatzkräften über den aktuellen Stand informieren. Es sei ein großes Glück gewesen, dass es keine Personenschäden gegeben habe, sagte er. Er könne die Einsatzkräfte nur loben. Als Ingenieur sei ihm unerklärlich, wie der Einsturz trotz lückenloser Kontrollen habe passieren können. "Ich kann mich noch erinnern, als Schüler, als die Brücke eingeweiht worden ist", erzählte Rößler.

12.02 Uhr: Drohnenbilder zeigen Ausmaß des Schadens

Erste Drohnenaufnahmen zeigen die Absturzstelle des Teilstücks der Carolabrücke. Etwa 100 Meter ist der Abschnitt zwischen zwei Pfeilern groß, der ins Wasser gestürzt ist.

11.56 Uhr: Wagenknecht fordert "Investitionsoffensive zur Sanierung maroder Brücken"

Aus der Bundespolitik hat sich Sahra Wagenknecht zu Wort gemeldet. Sie fordert eine "Investitionsoffensive zur Sanierung maroder Brücken, Straßen und Schulen". Dazu müsse die Schuldenbremse reformiert werden, betonte die Chefin der Partei BSW. Auch in Sachsen gilt eine solche Bremse. Das BSW will sie auch im Freistaat lockern. Die CDU pocht dagegen bislang auf den Verfassungsrang der sächsischen Schuldenbremse.

11.42 Uhr: Sachsens Ingenieurs-Präsident sichert Unterstützung zu

Der Präsident der Sächsischen Ingenieurs-Kammer Hans-Jörg Temann sagte am Mittwoch, der Einsturz der Carolabrücke hätte ihn "sehr schockiert". Gleichzeitig sei er froh, dass keine Verletzten oder Toten zu beklagen seien. Er bezeichnete das Unglück als "schweren Schlag" für die Dresdner Infrastruktur. Teichmann wehrt sich gegen kursierende Falschmeldungen: "Mutmaßungen oder gar Schuldzuweisungen helfen jetzt nicht weiter. Hier sind die entsprechenden Untersuchungen abzuwarten." Er kündigte an, dass die Ingenieurskammer die Behörden nach Kräften dabei unterstützen werden. "Den Beteiligten wurde bereits entsprechende Unterstützung angeboten", heißt es in der Mitteilung.

11.30 Uhr: Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe nehmen Situation gelassen

Bei der Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe GmbH (SBO) nimmt man die Situation gelassen. Noch. Der Güterverkehr auf der Elbe ruht schön länger, weil der Fluss seit Wochen mit einem Pegel von unter 90 Zentimetern zu wenig Wasser hat. Der Teileinsturz der Brücke habe keine akuten wirtschaftlichen Folgen für das Unternehmen. Nur ein Ponton, der in die Schiffswerft nach Laubegast gebracht werden sollte, müsse nun wegen der Sperrung warten.

Allerdings könnte der Hafenchef in der kommenden Woche schon unruhig werden, denn da soll der Frachtverkehr wieder aufgenommen werden – vorausgesetzt, der Fluss ist bis dahin beräumt. "Wenn nicht, wird es kritisch", so Loroff. "Denn dann ist der gesamte Elbverkehr von und nach Tschechien tot." Dann könnten Schiffe nur bis Dresden fahren, und ihre Ladung müsste zum Weitertransport in das Nachbarland auf Lkw umgeladen werden. Solange der Verkehr noch möglich war, hätten "maximal zwei Frachtschiffe pro Tag" die Carolabrücke unterquert.

11.16 Uhr: Städtisches Klinikum war von Fernwärme abgeschnitten

Wie die Stadt Dresden mitteilt, ist auch das Städtische Klinikum von der unterbrochenen Fernwärmeversorgung betroffen. Konkret geht es um alle Standorte des Städtischen Klinikums außer dem Weißen Hirsch. OPs mussten aber nicht abgesagt werden.

  • Transparenzhinweis: In einer Meldung der Stadt hieß es, dass Operationen abgesagt werden mussten. Dies ist nicht korrekt, teilt das Klinikum mit.

11.09 Uhr: Feuerwehr ist auf mögliches Hochwasser vorbereitet

Die Feuerwehr in Dresden sieht sich auf ein mögliches Hochwasser der Elbe vorbereitet. Dieses könnte die Aufräumarbeiten nach dem teilweisen Einsturz der Carolabrücke erschweren. Es gebe Kenntnis über eine mögliche Unwetterlage im Osten, so Michael Klahre von der Feuerwehr Dresden. "Wir haben das Ereignis auf jeden Fall auf dem Zettel." Konkrete Maßnahmen würden sich daraus zunächst nicht ableiten, hieß es. Noch sei völlig unklar, wie konkret sich eine solche Wetterlage einstellen werden. Es gebe einen Abwehrplan, der im Fall eines Hochwassers greife. "Wir sind sensibilisiert und vorbereitet, so Klahre.

11.03: Stadt warnt vor Fake News

Die Stadt Dresden weist auf ihrem Whatsapp-Kanal darauf hin, dass es zum jetzigen Zeitpunkt keinerlei Anzeichen gebe, dass ein Anschlag hinter dem Brückeneinsturz stecken könnte. "Unterstützt nicht die Verbreitung von Fake News und teilt bitte keine Gerüchte", bittet die Stadtverwaltung.

Nach Angaben der Polizei gibt es bislang keine Indizien, die auf einen Anschlag hindeuten könnten: Weder gebe es Spuren an der Brücke noch etwa herumliegende Teile. Was es jedoch bald gab, seien aktuelle Fotos und Videos der eingestürzten Brücke mit arabischen Schriftzeichen in den sozialen Medien. Dem gingen Beamte des Staatsschutzes jetzt nach und leiteten gegebenenfalls eine Strafverfolgung ein.

10.55 Uhr: Glück im Unglück: Kurz vor Einsturz fuhr die letzte Bahn

Nur 18 Minuten vor dem Teileinsturz der Carolabrücke hat die letzte Straßenbahn die Elbbrücke in Dresden passiert. Die Straßenbahn sei um 2.50 Uhr über die Brücke gefahren, die Brücke sei um 3.08 eingestürzt, teilten die Verkehrsbetriebe in Dresden am Morgen mit. Menschen kamen bei dem Unglück nach Angaben von Feuerwehr und der Stadt Dresden nicht zu Schaden. Auf der Carolabrücke sind an Wochentagen die Linien 3 und 7 auch nachts unterwegs.

10.52 Uhr: erste Vermutungen zur Einsturzursache

Der Einsturz eines Teils der Carolabrücke könnte durch Korrosion ausgelöst worden sein. "Wir haben hier zu DDR-Zeiten massiven Chlorid-Eintrag gehabt", sagte Holger Kalbe, Abteilungsleiter Brücken- und Ingenieurbauwerke bei der Stadt Dresden. An der Stelle, wo das Brückenteil in der Nacht einbrach, habe ein Mast der Verkehrsbetriebe gestanden. Es sei denkbar, "dass an der Stelle massiv die Chloride eingedrungen sind und dort im Inneren der Brücke zu einer Korrosion der Bewehrung geführt haben", sagte Kalbe. Bei der Carolabrücke handele es sich um eine Spannbetonbrücke, die aus drei Zügen besteht.

10.40 Uhr: Gymnasium in Dresden hat Brückenerschütterung aufgezeichnet

Das St.-Benno-Gymnasium in Dresden hat die Erschütterung, die durch den Brückeneinsturz entstanden ist, aufgezeichnet. Die Schule nimmt derzeit an einem Seismologie-Projekt der TU Bergakademie Freiberg teil, berichtet die Pressestelle der Bergakademie. Mit den Aufzeichnungen kann die Schule nun ausrechnen, welche Magnitude die Erschütterungen hatten.

10.25 Uhr: Messpunkte werden an der Brücke angebracht

Wie eine Reporterin vor Ort berichtet, werden an der Brücke derzeit Messpunkte angebracht. Diese sollen zeigen, ob die Brücke weiter absackt.

10.00 Uhr: Weiße Flotte bringt Schiffe weg

Etwa fünf Meter vor der Brücke lag der Personendampfer "Meissen" der Weißen Flotte, als die Brücke eingestürzt ist: "Ich hab's erst nicht glauben wollen", sagt Stefan Bloch, Geschäftsführer der Weißen Flotte. "Stellen Sie sich vor, das wäre am Tag passiert!" 20 bis 30 Mal am Tag fahren die Schiffe der Weißen Flotte normalerweise unter der Carolabrücke hindurch, berichtet Bloch.

Die Elbe sei im Brückenbereich derzeit gesperrt. Mit Erlaubnis des Wasser- und Schifffahrtsamtes dürfe die Weiße Flotte aber voraussichtlich weiter die Elbe bis unterhalb und bis oberhalb der Carolabrücke befahren.

In der Sächsischen Schweiz sind die Dampfer "Pirna" und "Kurort Rathen" und fahren dort planmäßig zwischen Pirna und Bad Schandau. Oberhalb der Carolabrücke liegen derzeit die Dampfer "Wehlen", "Krippen" und "Diesbar". Die Schiffe sollen von dort aus stromaufwärts fahren. Der Personendampfer "Meissen" werde gerade nach Meißen gebracht, um ihn von dort aus einzusetzen.

Der September sei der umsatzstärkste Monat im Jahr. Diese neue Situation könnte das gesamte, sehr gute Jahr der Flotte vermiesen. "Natürlich ist hier in Dresden am Terrassenufer das Hauptgeschäft", sagt Bloch. Die nächsten Tage und Wochen werden zeigen, wie es weitergeht.

Die Bundeswasserstraße Elbe ist seit dem Brückeneinsturz jedenfalls voll gesperrt. Betroffen ist das Stück von der Molenbrücke in Pieschen bis zur Waldschlößchenbrücke. Somit ist nicht nur der Güterverkehr, vor allem aus Tschechien, betroffen, sondern auch der Individualverkehr von Wassersportlern und die touristischen Schiffsfahrten.

9.40 Uhr: Fernwärme läuft wieder an

Die Fernwärmeversorgung in Dresden läuft wieder an. Mittlerweile sei die Altstadt wieder versorgt, berichtet Nora Weinhold, Sprecherin der Sachsen-Energie. Bereits seit 8.30 Uhr sei die Versorgung wieder angelaufen. Wenn die Altstädter Seite komplett versorgt ist, wird der 2021 fertiggestellte neue Elbdüker an der Marienbrücke geöffnet und die Neustädter Seite zurück ans Netz geholt.

9.31 Uhr: Könnte die Augustusbrücke für Autos geöffnet werden?

In einer ersten Pressekonferenz der Stadt ging es auch um die Frage, ob die Augustusbrücke wieder für den Autoverkehr geöffnet werden könnte. Eine erste Prüfung habe dazu aber ein klares Nein ergeben. Der Grund: Die Straßenbahnumleitungen laufen bereits über die Brücke.

9.12 Uhr: Verkehr staut sich

Auf der Marienbrücke, auf dem Dr.-Külz-Ring, auf der Wilsdruffer Straße: Der Verkehr in Dresden staut sich. Auch die Feuerwehr gab gegenüber der dpa bereits an, ein Verkehrschaos zu erwarten, weil mit der Carolabrücke eine wichtige Verkehrsader in Dresden wegbricht.

Umleitungen seien zwar eingerichtet, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Autofahrer und andere Verkehrsteilnehmer müssten sich zunächst aber auf ein Chaos im Berufsverkehr einstellen. Die stark beschädigte Brücke gilt als akut einsturzgefährdet und ist gesperrt. Ebenso die umliegenden Straßen und auch die Wege, die unter der Brücke hindurchführen. Auch Schiffe dürfen nicht fahren.

8.49 Uhr: Brücken-TÜV nannte Teilabschnitt der Brücke "nicht ausreichend"

Brücken und andere Ingenieurbauwerke wie Stützwände oder Tunnel werden alle sechs Jahre bei einer Hauptprüfung nach der DIN 1076 durch speziell ausgebildete Bauwerksprüfer inspiziert. Beim landläufig als Brücken-TÜV bezeichneten Verfahren werden die Standsicherheit, die Verkehrssicherheit und die Dauerhaftigkeit ausgewertet und zu einer Zustandsnote von 1 (sehr guter Zustand) bis 4 (ungenügender Zustand zusammengefasst.

Für die Carolabrücke fielen die Noten beim letzten Mal nicht gut aus. Demnach wurde der Zustand des sanierten, elbaufwärts liegenden Brückenzugs mit befriedigend (2,0-2,4) bewertet, die Mitte (von 2021) als ausreichend (2,5-2,9). Elbabwärts, also dort, wo sich das Unglück ereignete, erhielt der Zustand der Brücke die Bewertung "nicht ausreichend (3,0-3,4)".

2023 teilte die Stadt in einer Stadtratsanfrage mit, dass an der Brücke bei einer Prüfung im Jahr 2021 "maßgebende Schäden" festgestellt worden sind. So gebe es eine freiliegende, korrodierende Bewehrung an der Hohlkastenunterseite, eine freiliegende korrodierende Bewehrung an den Gesimsen und die Dichtung im Gleisbereich sei beschädigt.

Im einzelnen sprach die Stadt in Bezug auf den eingestürzten Brückenzug von folgenden Schäden:

  • Hohlkasten: Abplatzungen, gelöste Betonschalen, freiliegende Bewehrung
  • Unterbauten – Widerlager, Pfeiler: Hohlstellen, Risse, Durchfeuchtungen, freiliegende Bewehrung
  • Geländer: keine Erdung, kein Seil im Handlauf (nicht Vorschriftenkonform), Schäden durch Zwängungen bei Bauwerksbewegungen, Korrosionsschutz schadhaft
  • Beläge: Geh- und Radweg – Fugen schadhaft, Wassereintritt, Hohlstellen

Die Stadt hatte den Stadtrat im Februar um Haushaltsmittel für die Sanierung des Brückenabschnitts C, also den betroffenen Abschnitt gebeten: "ohne die Instandsetzung sind irreversible Schäden an den Tragstrukturen der Brücke zu erwarten, welche einen Ersatzneubau zur Folge hätten", hieß es darin. Der Stadtrat bewilligte die Bereitstellung der Mittel im Haushalt. Konkret ging es um 8,4 Millionen Euro Baukosten.

8.39 Uhr: Polizei geht von einem Unglück aus

Beim Teileinsturz der Carolabrücke in Dresden geht die Polizei bislang von einem Unglück aus. Hinweise auf Fremdeinwirkung gebe es bisher nicht, sagte ein Sprecher. Polizisten seien mit die Ersten vor Ort gewesen, als Teile Brücke mitten in der Nacht in die Elbe stürzten. Die Beamten seien in der Nähe als Objektschützer im Einsatz gewesen und hätten zunächst den Lärm der einstürzenden Brückenteile vernommen, so der Sprecher.

8.32 Uhr: Eingestürzter Teil war nicht saniert

An der Carolabrücke gibt es seit einigen Jahren Bauarbeiten, auch weil bauliche Mängel festgestellt wurden. 2019 bis 2021 wurde das Stück elbaufwärts saniert, danach von 2022 bis 2023 das Mittelstück. Der jetzt eingestürzte Brückenzug elbabwärts ist der einzige Teil der Brücke, der noch nicht saniert ist. Nach dem geplanten Verkehrsversuch sollten von 2025 bis 2026 Abdichtungen, Stahlbetonkappen, Geländer, Beleuchtung und auch die Gleistrassen erneuert werden.

08.03 Uhr: Spurensicherung und Ermittler der Staatsanwaltschaft vor Ort

Das Terassenufer an der Brühlschen Terrasse ist derzeit gesperrt. Hintergrund seien Ermittlungen der Staatsanwaltschaft sowie die Spurensicherung der Polizei, so zwei Mitarbeiter der städtischen Polizeibehörde gegenüber eines Reporters. Weitere Details hierzu sind bislang nicht bekannt.

7.40 Uhr: Nina-Warnapp informiert Bevölkerung

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat die Bevölkerung über die Nina-Warnapp informiert. "Durch den teilweisen Einsturz eines Brückensegmentes der Carolabrücke ist diese derzeit voll gesperrt", heißt es in der Warnung. "Es besteht weiterhin akute Einsturzgefahr." Der Bereich sei "unbedingt weiträumig zu meiden und zu umfahren".

7.26 Uhr: Feuerwehr warnt: "Akute Einsturzgefahr" - Weitere Brückenteile könnten abstürzen

An der Brücke besteht weiterhin Gefahr. Die Feuerwehr kann nicht ausschließen, dass sich weitere Brückenteile bewegen und abstürzen. Die Feuerwehr ruft die Bevölkerung auf, sich von der Brücke fernzuhalten. "Gehen Sie nicht hier her, auch wenn das ein Ereignis ist, das ganz besonders Aufmerksamkeit auf sich zieht", sagt Sprecher Michael Klahre. "Es besteht Lebensgefahr auf der Brücke, unter der Brücke - bitte meiden Sie den Bereich."

Mit der Drohnenstaffel wird derzeit die Lage geprüft. "Es wäre unseriös, jetzt über die Ursache des Einsturzes zu spekulieren", sagt Sprecher Michael Klahre.

6.59 Uhr: Warmwasserversorgung zum Erliegen gekommen

Die Warmwasserversorgung von Fernwärmehaushalten ist laut der Feuerwehr komplett zum Erliegen gekommen. Das liegt daran, dass die Fernwärmekraftwerke heute komplett abgeschaltet worden sind. Sie sollen nach und nach wieder hochgefahren werden. Zunächst soll der Altstädter Ring wieder versorgt werden.

"Das wird mindestens einen Tag dauern", sagte eine Sprecherin gegenüber Sächsische.de. Aber am Abend sollen dann auch die Haushalte, die normalerweise über die defekten Leitung versorgt werden, wieder mit Fernwärme versorgt werden können. Möglich ist das, weil es seit 2020 einen zweiten Fernwärmedüker an der Marienbrücke gibt. Jener sei vorher redundant gewesen. Nun soll er dann die Versorgung gewährleisten.

6.49 Uhr: Einsatz verursacht Verkehrseinschränkungen

Durch den Einsatz gibt es großräumige Verkehrseinschränkungen in Dresden. Neben der Carolabrücke sind auch das Terrassenufer und der Hasenberg gesperrt. Auch Teile des Elberadwegs sind betroffen.

Bahnen werden zum Teil über Marienbrücke, Postplatz und Pirnaischen Platz umgeleitet.

11. September, 6.36 Uhr: Drohnenstaffel vor Ort im Einsatz

Die Drohnenstaffel des Arbeiter-Samariter-Bundes und der Feuerwehr ist vor Ort im Einsatz. Über die Luft wolle man nun die Schäden begutachten und mit Sachverständigen auswerten.

So haben wir bisher berichtet:

Dresden. In der Nacht zu Mittwoch ist ein großes Brückenteil der Carolabrücke in Dresden in die Elbe gestürzt.

Wie Feuerwehrsprecher Michael Klahre mitteilt, habe sich das etwa 100 Meter lange Stück, auf dem die Straßenbahn fährt, gegen 3 Uhr aus bislang ungeklärter Ursache gelöst. Betroffen sei die südliche Hälfte der Brücke, die die Straße Terrassenufer und ein Stück der Elbe überspanne. Am Brückenkopf auf der Altstädter Seite habe sich auf einer Länge von etwa einem Meter ein Spalt gebildet, so Klahre.

"Durch den Einsturz wurden auch zwei große Versorgungsleitungen für die Fernwärme beschädigt. Dadurch kommt es aktuell in der gesamten Stadt zum Ausfall der Fernwärmeversorgung", teilt der Sprecher mit. "Das ausströmende Heißwasser hat Teile des Terrassenufers komplett unter Wasser gestellt." Verletzte habe es bei dem Einsturz jedoch nicht gegeben.

"Gegenwärtig finden sich die Sachverständigen der einzelnen Gewerke, der Stadtverwaltung und aller beteiligten Partner ein, um das weitere Vorgehen zu besprechen", so Michael Klahre. "Wir bitten die Bevölkerung den Bereich weiträumig zu meiden und die Einsatzkräfte nicht zu behindern!"

Straßen gesperrt, Straßenbahnen werden umgeleitet

Der gesamte Bereich um die Carolabrücke inklusive des Elberadwegs, des Terrassenufers und auch die Elbe als Bundeswasserstraße sind derzeit komplett gesperrt.

Durch den Einsturz gibt es nun auch Änderungen auf der Streckenführung der DVB-Straßenbahnlinien 3,7 und 8. Wie die Dresdner Verkehrsbetriebe auf X mitteilen, wird die Linie 3 zwischen Bahnhof Neustadt Hansastraße und Walpurgisstraße über Anton/Leipziger Straße, Augustusbrücke und Postplatz umgeleitet.

Die Linie 7 fährt zwischen Albertplatz und Walpurgisstraße über Bahnhof Neustadt, Kongresszentrum, Postplatz und Prager Straße. Und die Linie 8 verkehrt zwischen Albertplatz und Neustädter Markt über Bahnhof Neustadt und Anton/Leipziger Straße.

Auch spannend:

2024-09-11T03:33:33Z dg43tfdfdgfd