TRUMP FEIERT TEILERFOLG VOR GERICHT - UND GEHT AUF SEINE ANWäLTE LOS

Ex-Präsident gibt Pressekonferenz

Trump feiert Teilerfolg vor Gericht - und geht auf seine Anwälte los

Ob Donald Trump ins Gefängnis muss, entscheidet sich erst nach der US-Wahl. Doch trotz des Triumphs ist der Republikaner-Kandidat „enttäuscht“.

Washington DC - Rund acht Wochen vor der US-Wahl gibt es vermeintlich gute Nachrichten für Donald Trump. Der New Yorker Richter Juan Merchan hat am Freitagabend bestätigt, dass er ein Strafmaß gegen den Kandidaten der Republikaner erst nach der Präsidentschaftswahl am 5. November verkünden wird.

Der neue Verkündungstermin ist der 26. November. Das geht aus einem Gerichtsdokument hervor, über das die Nachrichtenagentur dpa berichtet. „Das ist keine Entscheidung, die dem Gericht leicht fällt, aber es ist die Entscheidung, die in den Augen des Gerichts am dienlichsten für die Interessen der Justiz ist“, schrieb Merchan.

Richter Merchan verschafft Donald Trump eine Verschnaufpause

Trump war am 30. Mai in seiner Heimatstadt New York schuldig gesprochen worden, per Fälschung von Geschäftsdokumenten eine vor seinem Wahlsieg 2016 getätigte Schweigegeldzahlung an die frühere Pornodarstellerin Stormy Daniels in Höhe von 130.000 Dollar vertuscht zu haben. Daniels hatte angegeben, eine Sexaffäre mit Trump gehabt zu haben. Der 78 Jahre alte Ex-Präsident war damit das erste Staatsoberhaupt in der Geschichte der USA, das strafrechtlich verurteilt worden war.

Merchan selbst begründete die Verschiebung mit der US-Wahl 2024. Das Anwaltsteam von Trump habe ihn um weiteren Aufschub gebeten, „um die potenziell ‚politisch nachteiligen‘ Auswirkungen zu vermeiden“, die eine öffentliche Strafmaßverkündung für seine Aussichten bei der Wahl haben könnte.

Donald Trump bezeichnet sich als unschuldig

Donald Trump selbst hatte sich während des Prozess stets als unschuldig bezeichnet. Die Verschiebung nutzte der Kandidat der Republikaner, um auf Truth Social erneut auf seine Unschuld zu pochen. „Jeder hat erkannt, dass das kein Fall war“, schrieb der ehemalige Immobilienmakler.

Trotz des Teilerfolgs in New York nutzte Donald Trump eine Pressekonferenz am Freitagabend, um deutliche Kritik an seinem Anwaltsteam zu äußern. Der ehemalige US-Präsident nahm an einer Berufungsanhörung in New York teil. Dort behandelt wurde der Prozess wegen sexueller Nötigung der Kolumnistin E. Jean Carroll. Trump wurde 2023 wegen sexuellen Missbrauchs und Verleumdung der 80-jährigen Schriftstellerin zu einer Strafe von mehreren Millionen US-Dollar verurteilt. Weil er weiter über Carroll schimpfte, kamen nun fünf Millionen Dollar obendrauf.

Donald Trump attackiert eigene Anwälte

Sowohl Carroll als auch Trump waren bei den mündlichen Verhandlungen anwesend. Nach der Anhörung machte Trump deutlich, dass er offenbar verärgert darüber war, dass seine Anwälte „das Kleid“, das Carroll zum Zeitpunkt des Übergriffs Mitte der 1990er Jahre getragen hatte, nicht erwähnten. Auf diesem Kleid soll sich laut Trump auch die DNS eines unbekannten Mannes befunden haben. „Ich bin enttäuscht von meinem juristischen Talent, um ehrlich zu sein“, sagte Trump.

Besonders pikant: Ebendiese juristischen Talente befanden sich zum Zeitpunkt dieser Worte genau hinter Donald Trump. Unter anderem stand dort Alina Habba. Die 40 Jahre alte Anwältin war während des Schweigegeldprozesses in New York zum Gesicht von Trumps Anwaltsteam geworden und hatte ihren Mandanten immer wieder vor der Presse verteidigt. Habba ist nicht nur Trumps Rechtsanwältin, sondern auch als politische Beraterin seiner Präsidentschaftskampagne tätig. Neben Habba befand sich zudem John Sauer. Der 49 Jahre alte Anwalt vertrat Trump unter anderem vor dem Supreme Court.

Kamala Harris und Donald Trump treffen im TV-Duell aufeinander

Trump tritt bei der US-Wahl 2024 zum dritten Mal an und liefert sich derzeit in den Umfragen ein enges Rennen mit der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris. Kommende Woche kommt es zum vorläufigen Höhepunkt im Wahlkampf: Am Dienstag werden Harris und Trump sich zum ersten TV-Duell im US-Wahlkampf zusammenfinden. (dil/dpa)

2024-09-07T07:50:48Z dg43tfdfdgfd