・Donald Trump behauptet fälschlicherweise, der Columbus Day müsse "wiederhergestellt" werden
・Ex-US-Präsident Biden feiert sowohl Columbus Day als auch Indigenous Peoples Day offiziell
・Diskussion spiegelt Streit um Bewertung von Kolumbus und Umgang mit US-Geschichte wider
Donald Trump bläst erneut zum Angriff – doch diesmal geht sein Schuss gewaltig nach hinten los. Auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social kündigte der US-Präsident großspurig an, er werde den Columbus Day "aus der Asche zurückbringen" und "wiederherstellen". Dabei gibt es nur ein Problem: Der Feiertag wurde niemals abgeschafft.
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"Ich hole den Kolumbus-Tag aus der Asche zurück", tönt Trump auf Truth Social. "Die Demokraten haben alles getan, um Christoph Kolumbus, seinen Ruf und alle Italiener, die ihn so sehr lieben, zu zerstören. Sie rissen seine Statuen ab und stellten nichts als 'WOKE' auf, oder noch schlimmer, gar nichts! Nun, es wird Sie freuen zu hören, dass Christopher ein großes Comeback feiern wird." Und weiter: "Ich führe hiermit den Kolumbus-Tag mit denselben Regeln, Daten und Orten wieder ein, wie er es in all den vielen Jahrzehnten zuvor getan hat!" Damit suggeriert der US-Präsident, dass der Columbus Day unter Joe Biden abgeschafft wurde. Das ist jedoch falsch.
Zum Hintergrund: Der Columbus Day ist ein nationaler Feiertag, der in den USA am zweiten Montag im Oktober gefeiert wird und an die Ankunft von Christoph Kolumbus in Amerika im Jahr 1492 erinnert. Der Feiertag ist jedoch zunehmend umstritten, besonders in indigenen Gemeinschaften. Kritiker verweisen auf das Blutvergießen und die Verwüstung, die der italienische Entdecker hinterließ. Während der Rassenproteste 2020 nach dem Tod von George Floyd wurden zahlreiche Kolumbus-Statuen beschädigt. Behörden in mindestens 27 weiteren Städten entfernten daraufhin Denkmäler, um Vandalismus zu verhindern.
Trotz Kritik ist der Columbus Day nach wie vor ein bundesweiter Feiertag in den USA, der auch während der gesamten Biden-Administration bestehen blieb.Biden veröffentlichte zuletzt 2024 eine eigene Proklamation zu Ehren von Christoph Kolumbus. Anders als Trump ehrt der Ex-US-Präsident aber auch den Indigenous Peoples Day – ein Zeichen der Anerkennung für Amerikas erste Bewohner.
Die Handhabung des Columbus Day variiert in den verschiedenen US-Bundesstaaten erheblich. Maine, New Mexico, Vermont und Washington D.C. haben den Tag bereits 2019 offiziell in Indigenous Peoples Day umbenannt. Andere Staaten wie Nebraska und Pennsylvania feiern beide Tage parallel.
Während des Präsidentschaftswahlkampfs 2024 beschuldigte Trump die damalige Vizepräsidentin Kamala Harris, den "Feiertag zu Ehren des Helden, der eine neue Welt entdeckte", abschaffen zu wollen. Harris hatte 2019 tatsächlich ihre Unterstützung für die Umbenennung des Columbus Day in Indigenous Peoples Day bekundet.
Trumps angekündigte "Wiederherstellung" erscheint daher weitgehend symbolisch, da der Columbus Day auf Bundesebene nie abgeschafft wurde. Die Kontroverse spiegelt die anhaltende gesellschaftliche Debatte über die historische Bewertung von Kolumbus und die angemessene Anerkennung indigener Völker wider.
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2025-04-28T07:42:06Z