SCHNELLER ZUM NOTFALL: SIEBEN NEUE RETTUNGSWACHEN UND EIN NEUER NOTARZTSTANDORT WERDEN IM HSK GEBAUT

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Schneller zum Notfall: Sieben neue Rettungswachen und ein neuer Notarztstandort werden im HSK gebaut

Der Hochsauerlandkreis plant sieben neue Rettungswachen und einen Notarztstandort. Alles zu den Standorten, Zeitplan und Kosten.

Hochsauerland – Die intensiveren Planungen der sieben neuen Rettungswachen und eines neuen Notarztstandorts können beginnen – das hat der Kreistag des Hochsauerlandkreises jetzt auf seiner jüngsten Sitzung beschlossen.

Bereits im September 2021 hatte er die dritte Fortschreibung des Bedarfsplanes für den Rettungsdienst des Hochsauerlandkreises beschlossen, aus der sich der Bedarf für die Neubauten ergibt. Im Dezember des vergangenen Jahres folgte dann schon die nächste Fortschreibung mit nur geringfügigen Änderungen für die Planung der neuen Rettungswachen.

Der Bedarfsplan sieht den Neubau von sieben Rettungswachen und einem neuen gemeinsamen Notarztstandort für Brilon und Olsberg im östlichen HSK vor. Auf seiner jüngsten Sitzung beauftragte der Kreistag mehrheitlich das Generalplanungsbüro „RJ-Planungsbüro GmbH & Co. KG“ aus Kassel mit der Fortsetzung der Planungsleistungen.

Hintergrund

Bereits im August 2022 erteilte der Kreistag dem Generalplanungsbüro den Auftrag, die neuen Rettungswachen und den Notarztstandort zu planen. Nachdem die Grundlagenermittlung und die Vorplanung – mit einer Verzögerung von knapp einem halben Jahr – abgeschlossen sind, konnte die Entwurfs- und Genehmigungsplanung jetzt freigegeben werden.

Einheitliche Bauweise der Rettungswachen

Ursprünglich sollte eine standardisierte „Modulbauweise“ für alle Rettungswachen realisiert werden, um den Koordinierungs- und Abstimmungsaufwand des wechselnden Personals von Standort zu Standort so gering wie möglich zu gestalten. Nun werden die Gebäude doch weitgehend individuell geplant. Erweiterungsmöglichkeiten für Fahrzeuge und Personal sind vorgesehen und eine „Coorporate Identity“, damit die Rettungswachen als Kreisrettungswachen mit gleichem Ausstattungsstandard erkennbar sind. Im Rahmen der Planungen wird die Errichtung von PV-Anlagen berücksichtigt.

Brilon erhält neue Rettungswache

Der aktuelle Standort der Briloner Rettungswache in der Nähe des Krankenhauses soll wegen der eingeschränkten Reichweite in nordwestlicher sowie östlicher Richtung aufgegeben werden. Der Gutachter empfahl die Verlegung der Rettungswache an den östlichen Ortsrand von Brilon (Mündungsbereich B 7/ B251, Keffelker Straße).

Der gegenwärtige Standort der Rettungswache Olsberg wird – entgegen der Empfehlung des Gutachters und durch Verfügung der Bezirksregierung Arnsberg – beibehalten. Die Bezirksregierung kam mangels Einigung mit dem Kostenträger, sprich den Verbänden der Krankenkassen, zu dieser Entscheidung.

Neue Notarztstation für Brilon und Olsberg

Die gegenwärtigen Notarztstationen Brilon und Olsberg werden künftig zusammengelegt; der neue gemeinsame Standort wird in Altenbüren sein. Der HSK hat dazu in der Straße „Unterm Warenberg“ neben der alten Schule ein Grundstück gekauft, auf welchem ein Gebäude für den diensthabenden Notarzt, das Notarzteinsatzfahrzeug sowie das Rettungsfachpersonal errichtet wird. Der Standort wird rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr mit einem Notarzt und Rettungsfachpersonal besetzt sein. Laut Information der Altenbürener CDU teilte der Kreis mit, dass mit durchschnittlich vier Einsätzen pro Tag gerechnet werde und von circa 1.500 Einsätzen pro Jahr auszugehen sei.

Zeitplan und Kosten

Laut Auskunft der Verwaltung des Hochsauerlandkreises ist der Baubeginn des ersten Vergabepakets für November 2025 geplant. Die Fertigstellung der Gesamtmaßnahme ist für März 2028 vorgesehen.

Der vorläufige Auftragswert beläuft sich auf 2.228.782,77 Euro beziehungsweise 980.129,89 Euro für die nun letzten beiden Leistungsphasen. Mit den Kostenträgern wurde der finanzielle Rahmen für den Bau der Rettungswachen und des Notarztstandorts abgestimmt.

Hier entstehen die neuen Rettungswachen

Hier entstehen die sieben neuen Rettungswachen

  • Versorgungsgebiet Meschede: Industriegebiet Enste-Nord – Neubau einschließlich Notarztstation
  • Versorgungsbereich Schmallenberg: Mündung B 236/ B 511 in Schmallenberg-Gleidorf
  • Versorgungsbereich Zentrales Kreisgebiet: Neubau Nähe Kreuzungsbereich L 740/ L776 bei Schmallenberg-Gellinghausen
  • Versorgungsbereich Brilon: Neubau am östlichen Ortsrand (Mündungsbereich B 7 / B251)
  • Versorgungsbereich Winterberg: Neubau am nördlichen Ortsrand (Mündungsbereich B 480/ L 740) einschließlich Notarztstation
  • Versorgungsbereich Medebach, Hallenberg und Medelon: ein Rettungswachen-Standort am östlichen Ortsrand der Kernstadt von Medebach und ein Rettungswachen-Standort am nördlichen Ortsrand der Kernstadt von Hallenberg.

Warum braucht der Kreis neue Standorte für die Rettungswachen?

Die Kreise sind als Träger des Rettungsdienstes verpflichtet, die bedarfsgerechte und flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Leitungen der Notfallrettung einschließlich der notärztlichen Versorgung im Rettungsdienst und des Krankentransports sicherzustellen.

Die anlässlich der letzten Fortschreibung des Rettungsdienstbedarfsplanes im Zeitraum vom 1. März 2019 bis 29. Februar 2020 gutachterlich untersuchte Standortstruktur der Rettungswachen im HSK zeigt, dass einige Gebiete des Kreises nicht hinreichend schnell erreicht werden können. Das gesetzlich geforderte Ziel ist, dass die Hilfe in 90 Prozent der Fälle spätestens nach 12 Minuten eintrifft. Diese Hilfsfrist konnte zum Beispiel in den Ortsteilen Alme und Madfeld nicht erreicht werden. Nur durch eine Verlegung der Rettungswache Brilon an den östlichen Ortsrand kann dies verbessert werden.

Die Rettungsdiensteinsätze im Jahr 2022 sind im Vergleich zum Betrachtungszeitraum des ursprünglichen Bedarfsplanes um circa 24 Prozent von 35.724 auf 44.276 Einsätze gestiegen. Bei der darin enthaltenen Anzahl der Krankentransporte ist ein Anstieg von circa 53 Prozent zu verzeichnen.

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