KRYPTONIT-MENSCH: WIESO ES MANCHMAL EXTREM SCHWERFäLLT, DIE EINE PERSON LOSZULASSEN, UND WIE ES TROTZDEM GELINGEN KANN

Kryptonit-Mensch: Deshalb fällt es so schwer, sie loszulassen

Hast du einen Menschen in deinem Leben, den du einfach nicht loslassen kannst, der dich schon über Jahre verfolgt und der dein Herz zum Aussetzen bringt, wenn du seinen:ihren Namen irgendwo hörst? Dann hast du vermutlich einen sogenannten Kryptonit-Menschen. Was es damit auf sich hat, warum es einem oft so schwerfällt, sich von einem Menschen zu lösen, und wann man es dennoch probieren sollte, erklären wir im Folgenden.

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Was ist ein Kryptonit-Mensch?

Sie machen uns schwache Knie, verursachen Kribbeln am ganzen Körper und erfüllen uns mit einer scheinbar unstillbaren Sehnsucht: Kryptonit-Menschen. Menschen, die Teil unseres Lebens sind oder es waren und uns seitdem nicht mehr loslassen. Dabei müssen sie uns nicht einmal eine lange Zeit begleiten, sie können ebenso eine kurze Episode gewesen sein, und trotzdem gehen sie uns nicht mehr aus dem Kopf. Sie sind unsere Schwachstelle.

Daher auch die Namensgebung: Denn der Begriff Kryptonit stammt aus der Comic-Welt. Es handelt sich dabei um ein fiktives Mineral, das dem Helden Superman seine übermenschlichen Kräfte raubt. Kryptonit-Menschen meinen also Personen, die uns auf eine gewisse Art emotional angreifbar machen. Das muss nicht immer etwas Schlechtes sein, kann aber kritische Ausmaße annehmen und in der Folge unser Leben und unsere Beziehungen beeinflussen.

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Warum haben wir Kryptonit-Menschen?

Betrachtet man seinen Kryptonit-Menschen ganz sachlich, kann man vermutlich nicht einmal genau benennen, weshalb diese Person so wichtig für einen ist. Doch mit Rationalität hat die Form der Micro-Besessenheit auch nicht viel zu tun. In der Regel idealisieren wir unsere Kryptonit-Menschen nicht nur, wir projizieren darüber hinaus unsere tiefsten Sehnsüchte und unerfüllte Bedürfnisse auf sie, obwohl sie dem Bild, das wir von ihnen haben, in der Realität meist gar nicht entsprechen. Die Dating-Plattform Parship hat in einer Umfrage mit 1000 Teilnehmer:innen herausgefunden, dass 45 Prozent der Frauen und 57 Prozent der Männer einem solchen Menschen verfallen sind. Einen Kryptonit-Menschen zu haben, ist also vielleicht nicht die rationalste Sache der Welt, aber dafür sehr menschlich. Es ist daher gar nicht unwahrscheinlich, dass man selbst für irgendjemanden ein Kryptonit-Mensch ist.

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Welche Arten von Kryptonit-Menschen gibt es?

Oftmals sind Kryptonit-Menschen Personen, mit denen man romantisch involviert war. Beispielsweise ein:e Ex-Partner:in, aber auch “The one that got away”, also die Person, die man nicht haben konnte, oder eine kurze Affäre sind prädestiniert dafür, zu Kryptonit-Menschen zu werden. Darüber hinaus können aber auch Freund:innen, Kolleg:innen oder Familienmitglieder einen auf diese besondere Art fesseln. Dabei kann das, was man mit einem Kryptonit-Menschen verbindet, wahnsinnig schön sein. Es gibt sie eben, die Menschen, für die man immer Liebe empfinden wird, auch dann, wenn sie schon lange keine aktive Rolle mehr im Alltag spielen. Und daran ist nichts auszusetzen, ganz im Gegenteil. Das Leben ist oft anstrengend und läuft nur selten so, wie man es sich wünscht. Dann und wann in einen Tagtraum mit seinem Kryptonit-Menschen zu entfliehen, kann eine willkommene und unschuldige Flucht vor den eigenen Problemen sein.

Auf der Gegenseite können Kryptonit-Menschen aber auch so viel Einfluss auf das Leben nehmen, dass sie Schaden anrichten oder anders gesagt: man selbst den Schaden verursacht. Laut Parship würden nämlich 40 Prozent der Befragten für ihren Kryptonit-Menschen ihr aktuelles Leben aufgeben, ein Drittel würde mit ihrem Kryptonit-Menschen eine Affäre eingehen. Und das ist gefährlich, denn Kryptonit-Menschen existieren häufig nur in unserer Fantasie. Sie sind verklärte Bilder einer realen Person und höchstwahrscheinlich nicht der Mensch, der einen glücklich machen kann.

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Neue Beziehung trotz Kryptonit-Menschen?

Es ist nicht verwerflich, Zuneigung für Ex-Partner:innen zu empfinden, auch dann nicht, wenn man bereits in einer neuen Beziehung ist. Schließlich ist die Person einmal ein sehr wichtiger Teil des Lebens gewesen. Zum Problem wird der Kryptonit-Mensch erst, wenn man beispielsweise anfängt, ihn mit seinem:seiner neuen Partner:in zu vergleichen – ein Vergleich, der nur schwer zu gewinnen ist. Es kann also durchaus passieren, dass Kryptonit-Menschen eine Beziehung in Gefahr bringen oder dazu führen, dass man gar nicht erst eine neue Beziehung eingeht, weil niemand mit ihm mithalten kann.

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Dank diesen 4 Tipps kommst du von einem Kryptonit-Menschen los

Hat ein Kryptonit-Mensch eine so große Macht über einen, dass er Einfluss auf das reale Leben nimmt, sollte man aktiv versuchen, ihn zu entzaubern, um ihn loslassen zu können. Mit diesen Schritten kann das funktionieren:

Ehrlich mit sich selbst sein

Hat man einen Kryptonit-Menschen, sollte man zunächst versuchen zu entschlüsseln, was es ist, das einen so fesselt, und welche Bedürfnisse man auf diese Person projiziert. Dabei spielen häufig Erfahrungen aus der eigenen Kindheit eine entscheidende Rolle, wie unaufgearbeitete einschneidende Erlebnisse, Konflikte oder sogar Traumata. Daraus resultierende Sehnsüchte gilt es dann, vom Kryptonit-Menschen zu trennen.

Realitätscheck

Wem es schwerfällt, klar zu sehen, und nicht davon loskommt, den eigenen Kryptonit-Menschen durch die rosarote Brille zu betrachten, sollte sich Hilfe zur Seite holen, beispielsweise in Form von Freund:innen. Die haben in der Regel einen ganz anderen, realistischeren Blick auf die Dinge.

Den Selbstwert stärken

Ein Kryptonit-Mensch hat nicht nur Macht über einen, weil er Sehnsüchte erfüllt, sondern auch, weil das eigene Selbstbild oft Schwachstellen hat. Am eigenen Selbstwert zu arbeiten, ist sicherlich kein leichtes Unterfangen. Trotzdem ist es wichtig, damit zu beginnen, das Selbstwertgefühl aus sich selbst zu schöpfen und nicht von der Resonanz seiner Umwelt abhängig zu machen.

Eine Therapie machen

Schafft man all das nicht alleine, kann man sich Hilfe in Form von einer Therapie suchen. Manch einem mag das zu radikal erscheinen, aufgrund einer Schwärmerei professionelle Hilfe zu suchen, doch wie schon erwähnt, sind Kryptonit-Menschen nicht selten Symptome tiefer gehender Probleme, die man so oder so aufarbeiten sollte.

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