ERSTE TODESOPFER DURCH TROPEN-VIRUS: ZWEI JUNGE FRAUEN STERBEN AN OROPOUCHE-FIEBER

Durch Mücken übertragen

Erste Todesopfer durch Tropen-Virus: Zwei junge Frauen sterben an Oropouche-Fieber

In Brasilien breitet sich Oropouche-Fieber rasant aus. Nun starben zwei junge Frauen an dem Virus. Es handelt sich dabei um die ersten Todesopfer.

Bahia – Das Oropouche-Fieber hat erstmals zwei Todesopfer gefordert. Das teilte das brasilianische Gesundheitsministerium mit. Demnach handelt es sich dabei um zwei junge Frauen unter 30 Jahren aus dem Landesinneren des Bundesstaates Bahia in Brasilien, die keine Vorerkrankungen hatten. Ein weiterer Todesfall in Santa Catarina wird derzeit noch untersucht. Das Tropen-Virus wird hauptsächlich von Stechmücken übertragen, die normalerweise im Amazonasgebiet vorkommen.

Tropen-Virus in Brasilien: Frauen mit Oropouche-Fieber wiesen ähnliche Symptome zu Dengue-Fieber auf

Erst im Juni 2024 wurde der erste Fall in Europa bekannt. Der Patient aus Italien soll zuvor in der Karibik gewesen sein. Knapp einen Monat später meldeten die italienischen Behörden weitere Oropouche-Fälle. Die Betroffenen hatten die für das Tropen-Virus typische Symptome, darunter hohes Fieber, Hautausschlag, Übelkeit und Muskelschmerzen. Nach Angaben des Gesundheitsamts Bahia (Sesab) wiesen auch die Frauen aus Brasilien vor ihrem Tod unter anderem diese Symptome auf.

Zu den typischen Beschwerden laut WHO gehören:

  • Kopfschmerzen
  • Schmerzen im Bereich der Augenhöhlen
  • Allgemeines Unwohlsein
  • Schüttelfrost
  • Erbrechen
  • Lichtempfindlichkeit

Beide Frauen zeigten zudem Symptome auf, die dem Dengue-Fieber ähnelten. Das Tropen-Virus, das durch die asiatische Tigermücke übertragen wird, gehört wie das Oropouche-Fieber zu der Gruppe der Arboviren. Bei den Dengue-Fällen ist ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen. Bisher wurden in 2024 bereits 30 Personen in Deutschland infiziert, die das Virus eingeschleppt hatten. Der WHO zufolge sind vor allem Urlaubsländer wie Kroatien, Portugal oder Spanien betroffen.

Was sind Arboviren?

Arboviren sind eine Gruppe von über 250 verschiedenen Viren, die durch Insekten wie Mücken oder Zecken auf den Menschen übertragen werden. Als Wirte fungieren dabei oft Vögel oder Säugetiere. Das Wort „Arbovirus“ steht für „arthropod-borne virus“, also „durch Gliederfüßer übertragbares Virus“. Die Symptome reichen von leichten Beschwerden bis hin zu schweren Erkrankungen, die im schlimmsten Fall mit dem Tod enden.

Quelle: Robert Koch-Institut (RKI)

Tropen-Virus breitet sich rasant aus: Kann das Oropouche-Fieber Fehlgeburten auslösen?

Wie das brasilianische Gesundheitsministerium mitteilte, werden derzeit weitere sechs Fälle untersucht, bei denen das Oropouche-Fieber mutmaßlich von der Mutter auf das Kind übertragen wurde. Demnach kam es in zwei Fällen zum Tod des Fötus, in einem Fall gab es eine Fehlgeburt. Die Gesundheitsämter der Bundesstaaten wollen nun zusammen mit dem Gesundheitsministerium in Brasilien herausfinden, ob das Tropen-Virus Missbildungen oder Fehlgeburten auslösen kann.

Das Ministerium betonte jedoch, dass es bisher keine schlüssigen wissenschaftlichen Beweise für die Übertragung des Virus von der infizierten Mutter auf das Kind während der Schwangerschaft gibt. Ebenso wenig konnte ein kausaler Zusammengang zwischen der Infektion mit Oropouche-Fieber und der Fehlbildung von Babys oder Fehlgeburten festgestellt werden.

2023 wurden 832 Oropouche-Fälle bestätigt. Im Jahr 2024 waren es hingegen schon 7.236 Fälle in 20 Bundesstaaten in Brasilien, so das Gesundheitsministerium. Das bedeutet einen Anstieg um 770,19 Prozent. Während das Tropen-Virus zunächst vorwiegend im Norden des Landes festzustellen war, hat sich es inzwischen auch in anderen Regionen ausgebreitet. Mittlerweile wurden spezielle Diagnosemöglichkeiten zur Verfügung gestellt, die dabei helfen sollen, das Virus früher zu erkennen. (cln)

2024-07-26T07:58:23Z dg43tfdfdgfd