GEFäLSCHTE 2-EURO-MüNZEN IM UMLAUF: SO ERKENNEN SIE DAS FALSCHGELD

Durch spanische Geldfälscher sind in ganz Europa gefälschte 2-Euro-Münzen in den Umlauf geraten. Doch mit einem einfachen Test können Sie überprüfen, ob Sie eine der Fälschungen erwischt haben.

Die spanische Polizei hat in Zusammenarbeit mit Europol in Toledo nach mehrjähriger Ermittlung eine Geldfälscherbande zerschlagen, die in ganz Europa falsche 2-Euro-Münzen in Umlauf gebracht haben soll.

Die kriminelle Organisation soll in ganz Europa rund eine halbe Million gefälschte Münzen von hoher Qualität in Umlauf gebracht haben. Der Gegenwert entspricht also rund einer Million Euro. Das deckt sich mit einem Bericht der Bundesbank, der von einem erhöhten Falschgeldaufkommen spricht, auch bei Euro-Münzen.

Im Jahr 2022 konnten rund 73.400 falsche Münzen im deutschen Zahlungsverkehr festgestellt werden. 2021 waren es nur 41.100 Münzen. Damit fielen in Deutschland rein rechnerisch rund neun falsche Münzen pro 10.000 Einwohner und Jahr an. Am häufigsten traten mit einem Anteil von 89 Prozent Fälschungen bei 2-Euro-Münzen auf.

Grundsätzlich besteht also die Möglichkeit, dass Sie gefälschte Geldstücke im Portemonnaie haben. Während die Sicherheitsmerkmale von Geldscheinen recht bekannt sind, gilt das für Münzen nicht. Experten geben Tipps, wie man gefälschte 2-Euro-Stücke erkennt.

Diese Apps erkennen Falschgeld

Fälschungen ohne Hilfsmittel erkennen

Münzbild: Gute Augen sind auch beim Erkennen von gefälschten 2-Euro-Stücken nützlich. Laut Experten hebt sich bei echten Münzen das Münzbild deutlich von der übrigen Münzoberfläche ab.

  • Erkennungsmerkmal 1: Im Gegensatz dazu wirkt das Münzbild von Falschmünzen oft unscharf und weich ausgeprägt. Die Oberfläche ist teilweise narbig und weist Unregelmäßigkeiten in Form von Flecken, Sprenkeln, Linien oder Einkerbungen auf.

Ränder: Nehmen Sie zusätzlich die Ränder ein Augenschein. Echte Münzen haben einen sauber geprägten Rand. Je nach Nennwert haben echte Münzen eine Randprägung mit unterschiedlichen Riffelungen (siehe Tabelle unten).

  • Erkennungsmerkmal 2: Bei verdächtigen Münzen ist der Münzrand sehr oft unsauber ausgeprägt. Die Anzahl und Ausprägung der Riffelungen weicht teilweise deutlich von denen echter Münzen ab.

Randschrift: Vor allem bei den 2-Euro-Münzen gibt die Untersuchung der in den Münzrand eingeprägten Randschrift oft einen ersten Hinweis. Im Gegensatz zu Falschmünzen, bei denen die Randschrift oft nur undeutlich eingeprägt ist und von der Riffelung im Münzrand überdeckt wird, ist bei echten 2-Euro-Münzen die Randschrift deutlich zu erkennen. Auch die Abstände zwischen den einzelnen Symbolen und Wörtern weichen bei Falschmünzen häufig von denen echter Münzen ab.

  • Erkennungsmerkmal 3: Fälschungen unterscheiden sich häufig auch farblich von echten Münzen. Überzogene oder beschichtete Falschmünzen werden nach kurzer Zeit fleckig, weil die Beschichtung abnutzt und das andersfarbige Grundmaterial durchscheint. Dies ist vor allem an den erhabenen Stellen der Münze erkennbar.

Die Bundesbank bietet auf Ihrer Webseite eine aktuelle Liste mit getesteten Münzprüfgeräten, die gefälschte Münzen automatisch erkennen können.

Magnet-Test entlarvt Fälschungen

Ein teures Prüfgerät ist für Privatpersonen aber nicht nötig. Die gefälschten 2-Euro-Stücke lassen sich mit einem einfachen Magnet-Test entlarven:

  • Aufgrund eines speziellen Sicherheitsmaterials ist der Mittelteil der 1- und 2-Euro-Münzen leicht magnetisch, die Münzen werden von einem Magneten leicht angezogen, fallen bei leichtem Schütteln aber wieder vom Magneten ab.
  • Der äußere Münzring der echten 1- und 2-Euro-Münzen sowie der echten 10-, 20- und 50-Cent-Münzen ist nicht magnetisch.
  • Echte 1-, 2- und 5-Cent-Münzen aus kupferbeschichtetem Stahl sind dagegen stark magnetisch.
  • Die gefälschten 1- und 2-Euro-Münzen sind entweder nicht magnetisch oder werden von einem Magneten stark angezogen. Häufig ist auch das Material des Münzrings magnetisch.

Bei Falschgeld richtig reagieren

Egal, ob bei Münzen oder Scheinen, wenn Sie denken, dass Sie Falschgeld in den Händen halten, melden Sie das sofort bei der Polizei und übergeben Sie das Geld. Alternativ können Sie sich bei einem Verdacht auch an Ihre Bank oder an die Deutsche Bundesbank wenden.

Gemäß § 36 des Bundesbankgesetzes sind die Banken verpflichtet, falsches beziehungsweise als falsch verdächtigtes Geld aus dem Verkehr zu ziehen. Einen Ersatz für das eingezogene Geld erhalten Sie aber nicht.

Versuchen Sie nicht, Falschgeld irgendwie loszuwerden und zu hoffen, dass es niemand merken wird. Bei Verstößen sind Geldstrafen in Höhe von 100.000 Euro oder Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren möglich.

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