STARKER DOLLAR - ACHTERBAHNFAHRT DES YEN: WAS HINTER DEN WäHRUNGSTURBULENZEN STECKT

Der japanische Yen hat eine turbulente Woche mit starken Kursschwankungen hinter sich. Beobachter vermuten, dass die Regierung interviert hat. Und schon bald wieder eingreift und den Yen stützt.

Der japanische Yen erlebt ein Auf und Ab seines Kurses, wie CNBC berichtet. Am vergangenen Montag fiel die japanische Währung erstmals seit 1990 auf einen Wechselkurs von 160 (genau 160,03) gegenüber dem Dollar. Die Währung konnte sich aber rasch wieder berappeln und auf 156 Yen je Dollar steigen. Die Kurserholung vollzog sich vor dem Hintergrund von Spekulationen über eine Intervention von Japans Behörden.

 

Zwei Tage später, am Mittwoch, stieg der Yen erneut. Nach einem Plus von zwei Prozent notierte die japanische Währung bei 153 Yen gegenüber dem Dollar. Dies könnte laut Marktanalysten möglicherweise ebenfalls auf eine Intervention zurückzuführen sein. Genaueres wissen laut dem Bericht auch die Fachleute nicht.

Experten vermuten: Japan hat bis zu sechs Billionen Yen aufgewendet

Analysten der Bank of America Global Research gehen davon aus, dass die mutmaßliche erste Intervention zwischen 5 und 6 Billionen Yen (umgerechnet 32,7 bis 39,2 Milliarden Dollar, etwa 30,41 bis 36,4 Milliarden Euro) betragen haben könnte. Diese Schätzungen basieren auf Daten der Bank of Japan.

Die japanischen Behörden haben bisher noch keine offizielle Bestätigung einer möglichen Stützung des Yen abgegeben. Nicholas Smith, Japan-Stratege bei CLSA, merkte gegenüber CNBC an: „Die Regierung weigert sich, offenzulegen, ob sie interveniert hat oder nicht, aber ich denke, dass viele Leute kaum Zweifel haben.“

Yen taumelt am Freitag weiter

Die Schwäche des Yen hielt an, trotz der geldpolitischen Entscheidung der Bank of Japan am Freitag - und trotz aller Warnungen der japanischen Behörden. Seit der historischen Sitzung der Bank of Japan im März, als sie die weltweit letzte Negativ-Zinsphase beendete, verlor der Yen bis zum Tiefstand am Montag 7,3 Prozent.

Künftig erwarten Beobachter weitere Interventionen durch die japanischen Behörden, um die Währung zu stützen. Edward Yardeni, Präsident und Chef-Anlagestratege bei Yardeni Research, sagte gegenüber CNBC: „Die Bank of Japan wird wahrscheinlich gezwungen sein, weiter zu intervenieren.“

Japan leidet unter schwachem Yen

Lässt die Bank of Japan (BoJ) den Yen weiter fallen, könnte das zu einem ungewollt starken Anstieg der Inflation führen. Das wäre kaum im Interesse der maßgeblichen Kräfte.

Japans Aktionäre profitieren allerdings vom schwachen Yen. Die „Neue Zürcher Zeitung“ (NZZ) wies jüngst darauf hin, dass der „schwächere Yen die Aktienkurse auf Rekordniveau angehoben“ habe. Der Grund: Ein niedrig notierender Yen „bläht die Auslandsgewinne japanischer Exportkonzerne durch die Währungsumrechnung auf“.

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