ITALIENISCHE BANK: MANAGEMENTWECHSEL BEI UNICREDIT LöSEN BEI EZB OFFENBAR BEDENKEN AUS

Seit dem Frühjahr 2021 herrscht bei Unicredit eine hohe Fluktuation im Top-Management. Insidern zufolge sorgen die andauernden Wechsel bei der Bank bei EZB-Bankenaufsehern für Bedenken.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat Insidern zufolge Bedenken wegen der hohe Fluktuation im Top-Management von Italiens zweitgrößter Bank Unicredit. Die europäischen Bankenaufseher hätten das Thema in den vergangenen Monaten im Rahmen des regelmäßigen Feedbacks an Banken bei ihrer Risikobewertung vorgebracht, sagte einer der zwei mit dem Vorgang vertrauten Personen der Nachrichtenagentur Reuters.

Um welche konkreten Bedenken es sich handelte, war nicht zu erfahren. Die EZB, die seit Herbst 2014 für die Überwachung der Großbanken im Euroraum zuständig ist, und Unicredit lehnten eine Stellungnahme zu den Informationen am Donnerstag ab.

Seit Konzernchef Andrea Orcel im Frühjahr 2021 das Ruder bei Unicredit übernahm, hatte es mehrere Abgänge im Führungskreis gegeben. Der ehemalige Investmentbanker der Schweizer Großbank UBS überarbeitete in raschem Tempo die Führungsstruktur und besetzte Spitzenpositionen neu.

Obgleich Wechsel im Management unter einer neuen Führung nicht ungewöhnlich sind, hielten die Wechsel bei Unicredit an. Die Fluktuation war höher als bei anderen Geldhäusern. Bei der Großbank Intesa Sanpaolo etwa blieb das Führungsteam seit rund einem Jahrzehnt stabil.

Bankenaufseher blicken generell bei einer hohen Fluktuation im Führungskreis eines Finanzinstituts genau hin, da häufige Wechsel das operationelle Risiko erhöhen können. Personelle Veränderungen können es auch erschweren, Nachfolgepläne aufrechtzuerhalten, einschließlich der Sicherstellung eines Pools an jüngeren Führungskräften, die bereit sind, mehr Verantwortung zu übernehmen. Häufige Wechsel an der Spitze können zudem die Umsetzung von Strategien einer Bank verzögern.

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