GOLD-PREIS: TüRKISCHE NOTENBANK WELTWEIT GRößER KäUFER

Höher, immer höher: An der Börse in London kostete eine Feinunze Gold zeitweise rund 2590 US-Dollar. Besonders gefragt ist das Edelmetall bei der türkischen Notenbank.

Die Rekordjagd am Goldmarkt geht weiter. Mit Aussicht auf sinkende Zinsen in den USA stieg der Preis für eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) an der Börse in London bis auf 2589,64 US-Dollar. Damit ist der Preis so hoch wie noch nie – und auch in Euro gerechnet erreichte die Notierung ein Rekordhoch: 2334,80 Euro je Unze.

Bereits in den vergangenen Handelstagen hatte der Goldpreis Rekordstände erreicht. Stärkster Preistreiber ist die Aussicht auf sinkende Zinsen. Nach klaren Hinweisen aus den Reihen der US-Notenbank Fed wird am Mittwoch fest mit der ersten Leitzinssenkung seit der Inflationswelle gerechnet. Die amerikanischen Währungshüter haben allerdings Ausmaß und Abfolge künftiger Zinsschritte offen gelassen und die Entscheidung von der weiteren Entwicklung von Konjunkturdaten abhängig gemacht.

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Fast vier Prozent an Wert gewonnen

Da Gold selbst keine Zinsen abwirft, verstärkt die Aussicht auf fallende Zinsen zum Beispiel für Staatsanleihen die Nachfrage nach dem Edelmetall. Seit etwa einer Woche geht es mit dem Goldpreis zum Teil kräftig nach oben. In dieser Zeit hat das Edelmetall fast vier Prozent an Wert gewonnen. Mit der Aussicht auf sinkende Zinsen hat auch der US-Dollar zuletzt an Wert verloren, was dem Goldpreis zusätzlichen Auftrieb verleiht.

Da Gold auf dem Weltmarkt in der Regel in Dollar gehandelt wird, macht eine Kursschwäche der amerikanischen Währung das Edelmetall in vielen Ländern günstiger, was die Nachfrage und damit den Preis stützt.

Nachfrage in der Türkei besonders groß

Zum weltweit größten Goldkäufer hat sich indes die türkische Notenbank entwickelt. Wie die Tagesschau berichtet, hat das Land nach Informationen der Lobby-Organisation »World Gold Council« in der ersten Jahreshälfte annähernd 45 Tonnen des kostbaren Metalls erworben.

Experten weisen darauf hin, dass die Türkei angesichts der entwerteten heimischen Währung, der Lira, sowie der steigenden Inflation nach einem verlässlichen Wertespeicher sucht, berichtet die Tagesschau. Zudem würden Staaten wie die Türkei, China und Indien danach streben, ihre wirtschaftliche Abhängigkeit vom US-Dollar zu reduzieren, indem sie ihre Goldreserven erhöhen.

Als weitere Gründe für einen steigenden Goldpreis gelten der Kauf durch Zentralbanken zur Aufstockung der nationalen Reserven und die Sorge einer weiteren Zuspitzung der geopolitischen Lage durch den Gazakrieg im Nahen Osten und den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

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