ELIZABETH HOLMES: HAFTSTRAFE VON THERANOS-GRüNDERIN ERNEUT VERKüRZT

Seit rund einem Jahr sitzt Elizabeth Holmes wegen Betrugs hinter Gittern. Nun wurde ihr Entlassungsdatum bereits zum zweiten Mal vorverlegt. Wegen guter Führung? Dazu sagte das Bureau of Prisons zunächst nichts.

Die Haftstrafe für die wegen Betrugs verurteilte Ex-Theranos-Chefin Elizabeth Holmes ist offenbar erneut verkürzt worden. Das legt eine vom Bureau of Prisons veröffentlichte Information nahe: In der Online-Datenbank wird Holmes’ voraussichtliches Entlassungsdatum aus dem texanischen Gefängnis in Bryan mit dem 16. August 2032 angegeben. Zunächst hatte der Nachrichtensender CNN darüber berichtet. Demnach wurde die Haftstrafe der einstigen Starunternehmerin um rund vier Monate reduziert. Zuvor hatte das Bureau of Prisons Holmes’ Entlassungsdatum mit dem 29. Dezember 2032 beziffert.

DER SPIEGEL fasst die wichtigsten News des Tages für Sie zusammen: Was heute wirklich wichtig war - und was es bedeutet. Ihr tägliches Newsletter-Update um 18 Uhr. Jetzt kostenfrei abonnieren.

Damit ist Holmes’ Haftstrafe bereits zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres verkürzt worden. Im vergangenen Juli hatte die Theranos-Gründerin eine Haftverkürzung um zwei Jahre erhalten. Bei ihrem Haftantritt im Mai 2023 galt noch die ursprüngliche Strafe von elf Jahren und drei Monaten.

Das Bureau of Prisons reagierte nicht sofort auf die Bitten um eine Stellungnahme. Die Behörde teilte CNN jedoch zuvor mit, dass sie sich nicht zu den Bedingungen einzelner Insassen äußern könne. Stattdesse hieß es, dass die Insassen sich Zeiten für gute Führung verdienen könnten, die dann in ihr voraussichtliches Entlassungsdatum eingerechnet werde. Qualifizierte Insassen hätten derzeit Anspruch auf bis zu 54 Tage Gute-Führungs-Zeit für jedes Jahr der Haftstrafe.

Die Haftdauer kann in den USA aus verschiedenen Gründen verkürzt werden wegen:

  • guter Führung,

  • der Erfüllung von Arbeitsaufgaben,

  • der Befolgung von Anweisungen,

  • der Teilnahme an Drogenentzugsprogrammen oder anderen Rehabilitationskursen

Das von Holmes gegründete Start-up Theranos hatte mit dem Versprechen geworben, Bluttests zu revolutionieren. So sollten angeblich auch komplexe Tests mit nur wenigen Tropfen Blut durchgeführt werden können – ein Versprechen, das die Technologie nicht halten konnte. Im November 2022 wurden Holmes und ihr Topmanager Ramesh Balwani schließlich wegen des Vorwurfs verurteilt, Investoren gezielt hinters Licht geführt zu haben. Holmes versucht weiterhin, das Urteil in einem Berufungsverfahren aufheben zu lassen.

Ein Bundesberufungsgericht in San Francisco soll sich am 11. Juni mündliche Argumente für Holmes’ Berufung anhören. Die Berufung wird sich laut CBN mit »Verurteilungen, Strafen und Restitutionsanordnungen« im Zusammenhang mit dem Fall befassen.

2024-05-07T13:43:08Z dg43tfdfdgfd